Basteln die 2.

Da ich ja schon bei einem vorrigen Beitrag vom Basteln angefangen habe, sehe ich keinen Grund da so schnell wieder mit aufzuhören 🙂

In unserem Kindergarten, sorry Kindertagesstätte werden ca. 4 Bastelnachmittage angeboten. Je nach Jahreszeit bzw kirchlichen Fest welches gerade ansteht wird das Thema vorgegeben. Die letzte Veranstaltung trug natürlich den Namen Ostern. Davor kann selbst ich mich nicht drücken. So sehr ich es auch jedesmal versuche.

Vor etwas über einem halben Jahr habe ich meine Prinzessin immer zur Oma abgeschoben, um ein wenig meine Nerven während dieses wunderbaren Events zu schonen. Ein Kind ist schon anstrengend genug, aber eine 2 jährige Rotzgöre die alles besser weiß und alles besser kann beim Basteln zu betreuen ist, wie einmal durch die Sahara mit einer zu sehr verdunkelten Sonnenbrille aber ohne Kompass zulaufen. Es geht, macht aber kein Sinn.

Ja, meine Tochter ist so eine Göre. Sie weiß es immer besser und erst recht besser als der Grosse. Mach ich ihr Zöpfe werden diese mit einem Handgriff entfernt und ein Haarreifen aufgesetzt. Suche ich ihr eine schöne Hose für die Krippe aus, gibt es Heulattacken, weil sie das Ballkleid vom letzten Blumenkindjob tragen möchte. Mit 2 1/2 steckt sie selbst die ganz grossen Diven ala Sofia Loren in die Tasche.

Seit dem sie jedoch in der Krippe ist, bleibt mir nix anderes übrig, als sie zum Basteln mitzunehmen. Die Erzieherinnen reden den ganzen Tag mit den Kindern darübe wie wunderbar es doch wird, dass uns selbst diese Entscheidung genommen wird.

JUHUUUU basteln.

Könnt ihr euch noch an meinem Mann erinnern? Ja richtig….Sorte Drückeberger. Kann ausgerechnet nicht an dem Tag, weil …..ähhhhh…… weil………ähhhhh………………………….Dienstbesprechung. Jaja. ….

Beim letzten Osterbasteln hing 2 Tage vorher (unsere Kita ist für die frühen Informationen sehr berühmt) Zettel aus „Bitte ausgepustete Eier mitbringen „. Na super! Kennt ihr das auch, dass man 12 Eier braucht um hinterher 4 intakte zu erhalten. Also total was für Rabenmütter. Ich kann einige Übermuttis schon direkt vor mir sehen mit ihren gebügelten spitzenbesetzten Schürzen und Duttfrisuren wie sie mehr als nur gekonnt die Eier ausblasen und aus ihrem Inhalt perfekte Hefezöpfe backen.

An alle Rabenmütter dieser Erde: Auch das kann man sich sparen bzw sich kosten lassen. Sowas kann man kaufen!!! Im Ernst. Gebt einfach mal im Netz „ausgepustete Eier“ ein und ihr werdet staunen. Diesen Tipp habe ich von meiner Rabenmutterfreundin Julia bekommen. Wir müssen halt zusammen halten.

So kam es auch, dass wir dieses Jahr genug zum bekritz…. ähhhhh bemalen hatten.

Also saß mir zu jeder Seite eines meiner Kinder. Sie gaben sich besondere Mühe beim kunstvollen wachsen, beglitzern und bestempeln.

An solchen speziellen Momenten kristallisieren sich sofort die geborenen Erzieherinnen raus und welche, die halt damals beim Arbeitsamt Berufswunsch unschlüssig angekreuzt haben. Die Erzieherinnen mit Haut und Knochen haben selbst nach einem 9 Stunden-schrei-und-trotz-Tag mit 20 Kindern noch ein Lächeln auf den Lippen, animieren die Kinder und singen dabei schöne Osterlieder. Ein Zustand den ich nicht alleine durch Kaffee erzeugen könnte. Beneidenswert!!!!

Dann gibt es die anderen Erzieherinnen, die eher nicht in einer Luftblase leben und ein eigenes Privatleben besitzen zu dem sie sich nach einem langen Arbeitstag hingezogen fühlen. Verständlich!!!!!

Mir gegenüber saß eine Übermutter, die mit ihrer grossen Tochter am Tisch saß und sich mehr konzentrierte als ein Jurastudent beim Examen. Feinsäuberlich führte sie ein Pinselstrich nach dem anderen aus und versuchte aus dem selbstausgeblasenen Ei ein Faberge zu machen. Dabei nahm sie die vereinzelten Hilferufe ihrer Tochter nicht wahr. Wieso denn auch? Das Kunstwerk musste ja nun fertig gestellt werden. So kam es, dass ich an diesem Tisch drei Kinder betreute, da mir die Kleine mit den süßen Zöpfen schon etwas leid tät.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem halben Kaffee aus meinem Thermobecher waren Frau Übermutti und Tochter nun fertig. Was dann kam, ließ mich an einigen Übermuttis zweifeln. Beide Künstlerinnen hielten ihre bemalten Eier hoch und in den Kinderaugen, sah man das strahlen nach einer fertiggestellten Arbeit. Aber dann sah ich auch bei der Mutter das selbe funkeln. Loberwartend schaute das Kind ihre Mutter an und die sagte nur:“ Also ich finde ja, daß meins schöner geworden ist.“

In diesem Moment konnte ich sehen, wie die Bastelseele des Mädchen in den Himmel aufstieg. Zum Sommerbasteln werden wir wohl die Mutter alleine sehen und aus der Tochter wird in 20 Jahren eine verbündete Rabenmütter sein.

Bye und danke fürs lesen.

Was darf man alles noch essen?

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Halli Hallo. ….

 

Mittlerweile hat sich in meinem Freundeskreis eine neue Spezies aufgetan. Bald muss ich in meinem Profil eine Tabelle mit Erklärungen posten, damit ihr alle mitkommt.

 

Nachdem ihr ja schon mehrmals etwas über unsere Übermuttis gelesen habt und beim letzten Post was von der anstrengenderen Extremmutti hat sich jetzt eine Überschwangere in meinen Freundeskreis eingeschlichen. Wir sind relativ gute Freundin und trinken schon mal ein Kaffee zusammen und machen Pärchenabende (schnulzig, aber mit dem richtigen Paar kann es ultra lustig werden).

Seit ca. 2 Monaten wissen wir, dass auch diese beiden dem Club der Elternschaft beitreten werden. In der heutigen Zeit kann man sich ja geehrt fühlen, wenn man es direkt gesagt bekommt und nicht auf Sozial Media ein Mutterpass sieht und 30 Kommentare darunter, ob das ihrer ist. Also ich freue mich für Nicole und Luis.

Sehr!!!!

A…B….E….R…..

Ja, aber das war’s dann erstmal mit den gemütlichen Pärchenabende. Das stimmt mich etwas traurig, was man natürlich den glücklichen Paar niemals sagen darf.

Nicole und Luis gehören zur „wir sind schwanger“-Fraktion. Das sagt ja schon mal vieles aus. Ich habe meinem Mann dieses „Wir“ in Verbindung mit schwanger sofort ausgetrieben. Denn nur mir war schlecht, ich hatte Morgenübelkeit bis mitten in die Nacht hinein und Wasser in den Füßen, dass jeder sofort an eine ernsthafte Erkrankung dachte.

Es gibt ja viele Sorten von schwangere. Nicole ist eine von der anstrengenden Sorte. Früher waren wir auf jedem Festival und jeder größeren Veranstaltung. Bei den Chippendales standen wir in der ersten Reihe und verteidigten mit allen Mitteln unsere Plätze. Vor drei Wochen waren wir zusammen in einem Café zum Brunch und schon bei mehr als 3 Menschen am Büfett bekam sie Klaustrophobie und lies sich alles von ihrem Mann bringen. Ihre schlechte Laune zog sich über das gesammte Frühstück und war somit für niemanden mehr ansprechbar. Ihr Mann versuchte mit Engelszungen sie immer wieder aufzumuntern bis selbst er aufgab. 

Beide waren immer sehr unternehmensfreudig und erkundeten eine Stadt nach der anderen. Da beide ganz gut verdienen, war das nötige Kleingeld immer vorhanden. Doch ihre Frauenärztin hat ihr mit dem Mutterpass auch die Erlaubnis gegeben immer und ständig in Panik zu sein. Die grösste Panik, die viele Eltern haben ist: schaffen wir es finanziell ein Kínd zu unterhalten und ernähren. Wie viele Erstschwangere stellen sie sich vor, dass das Leben genauso weitergeht wie bis her nur mit Kind. HAHAHAHA. Das die ständigen Wochenendtrips und Konzertbesuche dann jedoch wegfallen werden sie selbst früh genug erfahren und man sollte ihnen nicht die Illusion nehmen.

Früher haben wir öfters Kochabende gemacht, bei der hin und wieder auch low carb gekocht wurde, aber da mein Mann und ich Genussmenschen sind war der Essensplan eher reichhaltig statt Kohlenhydratarm. Nach unserer letzten Einladung bekam ich jedoch eine komplette Liste mit genauen Details, was eine Schwangere nun essen darf und was nicht. Da haben selbst Veganer mehr Auswahl in ihrem Ernährungsplan. Selbstverständlich darf eine Baldmutti kein rohen Fisch oder rohes Fleisch zu sich nehmen, was ich natürlich respektiere und übernehmen würde. Aber irgendwo im Netz hat sie gelesen, dass zu viel Laktose beim Baby zu einer Laktoseintoleranz führen kann. Also gestrichen. Komplett!!!!

Das Obst und Gemüse darf selbstverständlich nur Bio sein, obwohl es früher relativ egal war, dass auf Fertigpizzen Analogkäse verwendet wird. Sämtliche Restaurantbesuche wurden kurzerhand abgesagt, da man ja nicht sicher sein kann, dass er aus kontrolliertem Anbau stammt. Jedes Lebensmittel, dass eingenommen werden soll, wird in langen Sitzungen in Internetsuchmaschinen eingegeben mit dem Zusatz „Gefährdung für Fötus“. Wenn man lange genug sucht findet man was.

Bei diesem Verhalten stellt sich für mich nur eine Frage: Wie hat es meine Uroma geschafft, 8 gesunde Kinder auf die Welt zu bringen ohne Internet und Folsäure. In den 20er und 30er Jahren auf dem Lande konnte man froh sein, wenn der einzige Arzt in der Umgebung seine Sprechstunde nicht in der Kneipe abhielt. Als qualifizierte Hebamme wurde die Nachbarin genommen, die schon 3 gesunde Kinder hatte und man schaffte die Schwangerschaft auch ohne 3D Aufnahmen. Sie aßen was es gab, denn es gab ja nicht viel und low carb oder laktosefrei existierte nicht als Begriff. Und ich stelle einfach mal die Vermutung auf, dass sie uns auslachen und uns ins Gewissen reden würden, uns gesund und reichhaltig zu ernähren.

Wie übersteht eine Rabenmutter eine Schwangerschaft, falls es da überhaupt unterschiede gibt, ohne zur Überschwangeren zu mutieren?

Das Rezept ist ganz einfach. Ich habe mir damals eine gute Frauenärztin gesucht die nicht Nebenberuflich Schamanin ist und bei Fragen sie statt das Internet konsultiert. Ich habe auf Sushi und Carpaccio verzichtet, aber mir dennoch hin und wieder eine Salamiepizza gegönnt. Mein Vitaminbedarf habe ich mit frischen Erdbeeren und Melonen ausgeglichen und auch ich muss beichten habe die bekannten Folsäuretabletten konsumiert. 

Mein Rat an alle Schwangeren….. geniesst die Schwangerschaft ohne extreme Sorgen, denn diese wirken sich öfters negativ auf das Baby aus, als laktosehaltige Milch. Rauchen und Alkohol ist ein völliges NO-GO!!!!! Für alle werdende Mütter egal welcher Spezies ihr angehört.

Ernährt euch gesund und nur so als tip am Rande: Das schöne einer Schwangerschaft ist auch, dass man den Partner schnell losschicken kann einen griechischen Salat besorgen, da man Gelüste hat. Das Baby bekommt die wichtigen Vitamine, der Partner fühlt sich komplett in die Schwangerschaft mit eingebunden, weil er endlich was tun kann. Und wir Frauen? In unserem Körper werden zur Befriedigung der Gelüste Endorphine freigesetzt, die viel wichtiger sind als Sorgen-phine.

 

Nun denn…. bis zum nächsten Mal

 

 

Was Arielle mit Hochbegabung zu tun hat…

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Seit ein paar Wochen ist in der Gruppe meiner Tochter ein neues Kind. Nennen wir ihn mal Eric. Aber um das Kind geht es in diesem Post ja gar nicht. Sondern um seine Mutter. Nennen wir sie mal Arielle ….3 x dürft ihr raten welche Haarfarbe Arielle hat. Nicht sehr einfallsreich von mit,  aber für unsere Zwecke wird es reichen.

Da Frau Arielle nun knallrote Haare hat und ich mich sofort zu dieser Farbe verbunden fühle, denn auch ich kam als Teenie in den Genuss vieler knalliger Haarpartien, freute ich mich sofort bei unseren ersten Begegnung, in der Hoffnung zwischen den Übermuttis eine Verbündete zu bekommen.

Früher (jetzt höre ich mich schon an wie meine Omi!) standen knallige Haarfarben für Protest und Rebellion gegen die Gesellschaft, den Staat, die Eltern. Eigentlich egal Hauptsache GEGEN etwas. Meine Hoffnung war, dass Arielle gegen die Übermuttis ist und deshalb aus Protest sich auch gerne optisch ausgrenzen will. 

Eines morgens sprach ich sie also an, ob sie denn Zeit hätte mit mir in der „Elternküche“ (ja in unserer Kita gibt es wirklich so etwas) ein Kaffee zu trinken.

Freudestrahlend nahm sie meine Einladung an und ich erklärte ihr die Funktionen und Regeln der Elternküche. 

Einige Übermuttis waren hier schon am werk, also war der Kaffee schon gekocht. Ganz selbstverständlich nahm ich zwei grosse Tassen aus dem Schrank und hörte Arielle sagen, sie bevorzuge ein Tee, da Eric ja noch die Brust abends bekommt und selbstverständlich kein Koffein bekommen soll. Leuchtet mir ja auch ein, da selbst ich als Rabenmutter während des Stillens auf koffeinfreien Kaffee umsteigen musste. Es ist ja auch alles nicht so tragisch, dass einzige was mich komplett aus der Bahn warf, war dass Eric über 1 Jahr alt ist. Naja, da hätten wir ja schon mal ein Thema zum ansetzen.

Ich fragte sie also, wie es denn käme, dass Eric noch gestillt wird. Vielleicht eine Kuhmilchallergie oder was es sonst noch so gibt.

„Du musst wissen“ fing sie mit ihrem Vortrag an, „der Eric ist überdurchschnittlich intelligent. Leider ist die Medizin nicht so weit, dass sie den IQ in dem Alter schon testen kann. Das ist Wahnsinn, er hat mit 18 Monaten schon ein Gefühl für Zahlen. Wenn wir ihm was vorzählen, schafft er es schon mit den Fingern nachzuzählen. Also 1, 2 und 3. Ich kenne in dem Alter kein anderes Kind, das schon soweit ist.“

Oh nein. Ein Extremmutti! Diese Spezies ist noch erschreckender als 5 Übermuttis zusammen. Sie glauben, ihr Kind sei intelligenter und mit der Entwicklung immer viel weiter als Gleichaltrige. Ein Wunderkind, noch eins. 4 von diesen seltenen Exemplaren haben wir schon in unserer Krippengruppe. Grosse Seltenheit dieses Wunderkindsyndrom also.

Nun war meine Neugier geweckt und ich fragte sie, was das ganze denn mit dem stillen zu tun hat. „Nun“ fing sie in einem flüstern wieder an „mein Mann und ich sind halt auch hochbegabt und ich glaube, dass, je länger ich Eric stille, desto mehr von meinem IQ bekommt er ab. Wir stillen nur noch Abends. ich habe in einer Studie gelesen, dass die Kinder sich da am meisten aus der Muttermilch ziehen.“ 

Schamlos und ohne rot zu werden log ich: „Kann ich verstehen.“ Daraufhin täuschte ich ein Phantomanruf vor und tat ganz erschrocken so, als hätte ich die Handwerker vergessen, die gerade vor der Tür stehen würden.

Ich ging nach Hause und setzte mich in mein immer noch unperfektes Wohnzimmer und war schockiert. Wie konnte ich mich nur so irren und in einer optischen Rebellin steckte eine Extremmutti. Nix mit Rebellion und Gegenhaltung. In meinem Schock rief ich meine Freundin Julia an und berichtete ihr von meiner Begegnung der etwas anderen Art und meiner Verwirrung. „Sag mal, heissen die Müller mit Nachnamen und wohnen gleich um die Ecke bei euch?“ fragte sie mich und ich vermutete hellseherische Fähigkeiten in ihr. Nach meiner Bestätigung bekam sie ein Lachanfall der mehrere Minuten andauerte, so dass sie sogar in eine Schnappatmung verfiehl. „Die kenn ich, der Mann ist Hausmeister im Betrieb von meinem. Waren letztens zum Grillen dort eingeladen. Beide Dumm wie ein Stück Brot. Man kann nur hoffen, dass sowas nicht mit der Muttermilch weitergegeben wird. Ach ja…so viel zum Thema Extremmutti. Ihr Mann hat ziemlich viele Minusstunden, weil seine hysterische Frau total mit dem Kind überfordert ist und keine 2 Stunden alleine mit ihm aushält bis er zu hause ist.“

Ach, sieh mal einer an. Und somit ist bewiesen, dass wir alle unsere Problemchen mit den eigenen Kindern haben. Mal mehr, mal weniger. Man sollte aber nicht unbedingt so tun, als wäre das eigene das pflegeleichteste auf der Welt. Denn alle Kinder haben ihre einfachen und extrem Komplizierten Phasen. Genauso wie wir Mütter wenn die Hormone alle paar Wochen verrückt spielen. Leider hört es bei einigen Extremmuttis nicht mehr auf. Und so werden sie ihre „Hochbegabten“ Kinder weiter anpreisen und zuhause funktioniert nix.

 

 

Bye und danke für lesen

 

Die Bastelhölle

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Das nächste Übermutti-Event steht vor der Tür:

Schultüten basteln!!!!

Ein Graus für alle Rabenmütter. Vorallem für mich. Denn beim Basteln verhält es sich bei mir wie beim Backen. Egal wie einfach das Rezept oder wie kunstvoll die Youtuberin dekoriert, mit meinem Werk hat man eher Mitleid als Apettit. Ist halt nicht so mein Ding. Zum Glück wurde nach der 4. Klasse nicht mehr viel gebastelt und wenn, dann waren die Jungs meistens schlechter (was ich mir heute nun wirklich nicht mehr vorstellen kann) so das meine Erschaffung eines Osterhasen eben als dieser durchging, trotz Ringelschwänzchen und Eselsohren. Hinzukommt, dass neben mir eine von diesen geborenen Künstlerinnen saß, die mit 3 Stiften eine Kopie der Mona Lisa malte und aus Pappmaché den David von Michelangelo nachbaute. Falls ihr fragt, NEIN während des Kunstunterrichtes waren wir keine Freunde. Was sie wohl heute macht? Nach dem Eintrag werde ich das größte Ortungssystem der Welt befragen: Facebook. Ist bestimmt eine Übermutti geworden. Oder schlimmer: kinderlos.

Aber zurück zum Thema. Seit einigen Wochen besprechen unsere Vorschul-Übermuttis den perfekten Zeitpunkt zum Schultüten basteln. Selbstverständlich erst nach der Gartensaison, denn momentan hat man den Kopf dafür nicht frei oder den Terminkalender zu voll. Hinzukommt, dass fast jede Übermutti der Meinung ist, diese überaus lebenswichtige Bastelaktion kann man nur im Rudel vollziehen und deshalb wird nicht nur nach dem perfekten Zeitpunkt gesucht, sondern auch nach der besten Lokation. Immer wieder stehen sie im Eingangsbereich der Kita und diskutieren wie nervöse Bräute jedes für und wieder der einzelnen Vorschläge. Eins haben nämlich Rabenmütter mit den Übermuttis gemeinsam: keiner will die Bastelüberreste in der eigenen Wohnung haben. 

Eine von den eifrigsten Mutti und gleichzeitig auch Elternvertreter kam auf die grandiose Idee das ganze in den Kindergarten zu verlegen. Perfekt! Bastelwerkzeug gibt es hier ja zu genüge und groß genug sind die Räume ja auch. Eiligst wurde mit dem Vorhaben die Leitung Überfallen und das Argument des Platzmangels für die Kinder sofort niedergemetzelt. Es gibt doch wohl kein Problem wenn man 2 Gruppen in einen Raum hat. Die Kinder könnten gruppenübergreifende Freundschaften schließen und man muss ja auch Prioritäten setzen. Das Wohlergehen der Basteldamen sei ja Grundvoraussetzung für eine perfekte Schultüte. Die Kitaleitung darf sich wie üblich überstimmt dem Vorhaben beugen.

Jetzt haben wir den perfekten Ort und nach langem diskutieren auch den nicht ganz so perfekten Zeitpunkt, da einigen 2 Monate vor Einschulung etwas zu spät ist. Jetzt geht es um das perfekte Motiv. Selbstverständlich soll die Schultüte des eigenen Kindes die anderen in den Schatten stellen. Das funktioniert in den Augen der Übermuttis selbstverständlich nicht mit Star wars- oder Bob der Baumeistertüten. Ich meinte auch die ein oder andere Jungenmama beim weinen erwischt zu haben, weil sie keine Schultüte mit Schmetterlingen und Glitzer dekorieren können. Also wird das Motiv nach Neidfaktor und Exklusivität ausgesucht. Undenkbar was passieren würde, wenn ein anderes Kind das gleiche Motiv hätte. Die armen Kinder wären wohl für immer traumatisiert und der Weg zum Psychologen unvermeidbar (zumindest für die Mütter). 

Da leider auch an meiner Rabenmutterperson dieses Thema nicht vorbei geht, habe ich mir Gedanken gemacht. Bin ich bereit mich in die Bastelhölle zu begeben? Auch ich möchte, dass mein Sohn an diesem Tag stolz seine Schultüte trägt. Aber müssen wir wirklich soweit gehen? 

NEIN!!!

Die perfekte Lösung: ich rief die Patentante meines Sohnes an und erklärte ihr wie schön es doch wäre, wenn der Grosse zur Einschulung eine von IHR gebastelte Schultüte tragen würde. Verzierte meine Argumente mit emotionalen Details und ich meinte ein leichtes schluchzen übers Telefon zu vernehmen. „Und er wünscht sich was mit Piraten“ teilte ich ihr noch mit, auch wenn das vielleicht nicht exklusiv genug ist, nehme ich solche Wünsche ernst.

 

Und das Ende der Geschichte: 

1. Mein Sohn bekommt eine selbstgebastelte Schultüte mit Wunschmotiv.

2. Die Patentante fühlt sich zu 100 % in das Leben mit dem Sprössling einbezogen und hat sich in einer Kita bei sich in der Nähe zum basteln angemeldet (ja….auch sie wird mal eine Übermutti werden).

Und 3. Ich muss nicht in die Bastelhölle. Habe alle zufriedengestellt. Einschließlich mich selber und…… kann auch noch angeben, was für eine tolle Patentante mein Sohn hat, die es sich nicht nehmen lässt etwas so überaus wichtiges für mein Sohn zu tun.

Bye und danke fürs lesen

die Heilkraft der Kekse

Anektedoten von meiner Nachbarin Claudia habe ich genug. Hier ist eine vom Kinderturnen:

 

Da man als Rabenmutter sich nicht gegen alles widersetzen kann, habe auch ich meinen Grossen mit 3 Jahren zum Kinderturnen im Sportverein angemeldet. Nix ahnend und hoffnungsvoll in dieser Stunde gleichgesinnte Mütter anzutreffen, um meinen Bekanntenkreis zu erhöhen.

Was ich allerdings antraf, kam dem Sodom und Gomorrha ziemlich nahe. 25 Kinder im Alter von 3 bis 5 rannten schreiend durch die Gegend. Zuerst dachte ich es wäre eine Ausnahmesituation, aber nein, es war das Aufwärmen. Die Blitze in meinem Kopf vermehrten sich schneller als Wespen im Sommer.

Während mein Sohn eifrig mitrannte fingen die Übermuttis (selbstverständlich auch hier anwesend) mit dem Aufbau der einzelnen Turngeräte. Unter ihnen und mitten drin meine Nachbarin Claudia.

„Ach, konntest du dich auch mal aufraffen zum turnen „. Prima. Die erste Turnstunde fing für mich mit innerlichem Applaus an.

Nach dem Aufbauen setzten sich die Muttis zusammen um die neuesten Gartentrends auszudiskutieren. Mir ist das zu doof und da ich ja Zeit mit meinem Sohn verbringen wollte, turnte und hampelte ich mit. Bis mir klar wurde, dass eine ganze Kinderscharr sich um mich versammelt hatte. Eine aktive Mutter beim turnen wird wie ein Affenbaby im Zoo bewundert. Ich kann vom Glück reden, dass sie mir keine Bananen zugeworfen haben.

Claudia, die sich gerne zu den anderen Mütter gesellt hätte, da sie seit eine Woche den neusten Trendkatalog Zuhause hat, musste leider die ganze Zeit mit ihrem Sohn mit, denn sobald sich ein Kasten oder eine Bank 30 cm vom Boden befindet bekommt er Angst. Sein gutes Recht, sagt eine von höhenangstgeplagte Mutter.

Nun war Claudia aber mit ihren Gedanken und dem Blick bei den anderen Übermuttis so das sie gar nicht mitbekam wie ihr Sohn ausrutschte und von einer schräg stehenden Bank circa 60 cm auf den Boden fiel, besser gesagt auf die Matte. Das Geheule war für ein 3 jährigen angemessen und laut. Sofort rannte Claudia mit ihrem Sohn unter dem Arm in Richtung Handtasche. Ich ließ mir dieses Spektakel nicht entgehen und beobachtete wie eine Übermutti diese Situation meistert.

Blitzschnell holte sie ein kleines Fläschchen aus ihrer anscheinend auch perfekt organisierten Tasche (Aus meiner hätte sie bis zur Volljährigkeit des Kindes gesucht).

Selbstverständlich ging ich näher heran, um besser beobachten zu können, worum es sich genau handelt. Globulis! Sie stopfte einige davon ihrem immer noch schreienden Kind in den Mund, der sich davon wenig beeindrucken ließ. „Die kühlen von innen!“

Da meine Kopfschmerzen von dem Gebrüll nicht unbedingt besser wurden zeigte ich Claudia wie Rabenmütter solche Situationen handhaben.Auch ich wühlte in meiner Handtasche, jedoch bedeutend länger.Als ich meine Hand herauszog, kehrte sofort Ruhe in das schreiende Kind ein.

Butterkekse! Das Allheilmittel für kleine Verletzungen, schnelles Laufen und ruhigen Sitzenbleiben. 

Das verletzte Kind genoss seine Kekse, die Blitze in meinem Kopf wurden langsam weniger, nur meine Nachbarin Claudia war etwas erbost, da ihr Sohn sich gerade eine Schaufel voll Zucker mit 3 Keksen reinpfiff.

Also…. ein herrlich gelungener Turntag.

Danke fürs lesen

 

Anmerkung: Ich möchte keine Stellung zur Homöopathie einnehmen. Weder dafür noch dagegen. Das kann jeder Leser für sich selbst entscheiden. Ich wollte einfach nur verdeutlichen, dass manchmal auch ein Keks Tränen trocknen kann.

 

Hier ist nix billig

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Nun MUSS ich euch etwas über den neuen Mütter-trendsport erzählen. Kinderflohmärkte. Nein auf diesen werden nicht die Kinder gehandelt, die sich gegen die Erziehung der Übermuttis wehren und heimlich beim Kumpel Schokolade in sich reinstopfen, sondern die zu klein geratene Kleidung und das Spielzeug womit die Sprösslinge seit 2 Wochen nicht mehr spielen.

 

Erstmal zu den Fakten. Es gibt also ganz normale Flohmärkte, wie sie jeder kennt nur mit dem Unterschied das man keine Lampe aus den 60er kaufen kann und dem Mann erzählt es wäre Retro. Diese finden meistens in den Kitas statt und werden von unseren Übermuttis organisiert. Statt einer Standgebühr wird oftmals ein Kuchen verlangt, damit alle Kunden sich wohlfühlen und bei einem aromatischen Tee Erfahrungen austauschen können. Selbstverständlich werden diese selbstgebacken und meiner Meinung nach kommen die Zutaten aus dem eigenen Anbau. Also nix für mich und meine Backmischungen.

Die Übermuttis erkennt man natürlich an ihrer Warenvielfalt bei der sich oft mehr Markenartikel anreihen als in meinem Kleiderschrank überhaupt vorhanden sind. Wenn ihr mal genau hinseht verstecken die Muttis oft eine Wühlkiste unter den auch hier perfekt dekorierten Tischen. 

In dieser Kiste befindet sich die schändliche Discounterware, die selbstverständlich nie von der eigenen Brut getragen wurde, sondern ein Geschenk war. Ja ne….ist klar…. deshalb reihen sich in den Kitas die „Billigmatschhosen“ gleichfarbig aneinander. Weil sie keiner trägt. Meine Kinder tragen so schändliche Ware, weder schäme ich mich dafür noch muss ich sie verstecken. 

Nur auf Anfrage werden sie den potenziellen Kunden rausgeschoben. „Naja, Discounterware halt“ bekommt man ganz abfällig mitgeteilt, um ganz klar zu machen was eine Übermutti von so einer Billigware hält. Billig ist aber laut ihrer Meinung nur die Verarbeitung, denn wenn man nach dem Preis fragt wird aus der Übermutti schlagartig eine harte Geschäftsfrau, die nahezu den Originalpreis nennt. Geschäft ist halt Geschäft.

Ebenfalls auf den Tischen, und nicht zu verachten, ist das Spielzeug. Bei einigen Stücken muss man ganz genau hinsehen, ob es jemals eine Kinderhand berührt hat. „Das Puppenhaus hat Josephine zum Geburtstag im Herbst bekommen. Ist noch fast neu“. 

Moment mal. Wir haben Frühlingsanfang! Das heisst ja, dieses schöne Puppenhaus hat noch nicht einmal 1 Jahr bei ihrer kindlichen Besitzerin verbracht. Auf meine Frage, warum sie es denn verkaufe gibt mir die Mutter ganz klar zu verstehen, dass ihre Tochter nicht mehr damit spielt. Wie soll ein Kind das in der Ganztagsbetreuung in der Kita ist, danach von Übermutti zum Schwimmen, Geigespielen, Turnen und Kinderyoga gezerrt wird überhaupt die Möglichkeit haben sich mit den Spielsachen zu beschäftigen?

Wenn ich mir das Spielzeug meiner Kinder anschaue werde ich wohl nix finden was weder zerkratzt, noch angemalt oder in so einem einwandfreien Zustand ist, dass es sich überhaupt verkaufen ließe. Dann frage ich mich weiterhin, ob die Mütter ihre Kids um Erlaubnis fragen oder sie ganz heimlich immer mal was verschwinden lassen, damit es so unbeschadet wie möglich zu Geld gemacht werden kann. Schließlich spart die Mama ja jeden Cent aus dem Verkauf, um sich die neueste Dekoration im hippsten Laden der Stadt kaufen zu können (fragt Bitte nicht nach Geschäftsnamen, denn ich kaufe Kerzen und Vasen bei dem grossen schwedischen Möbelladen). Irgendwie muss man die überteuerten Preise ja bezahlen.

 

Wenn ich mir meine beiden Rabauken so anschaue, werde ich wohl niemals reich durch Spielzeugverkäufe werden.

1. Es gibt einfach zu wenig in diesem Zimmer dem ich im Schulnotensystem noch eine 4 geben würde.  In den zwei Zensuren darunter lässt sich jedoch sehr viel einordnen.

2. Ist mein Sohn ein Messi. Er will einfach nix wegtun. Und selbst wenn es kaputt ist findet er noch eine geniale Ausrede, was man damit noch tolles machen kann. Genau wie wir uns beim Partner rausreden, das man die schönen High heels trotzdem behalten muss obwohl die Blasen an den Füßen Untertassengrösse angenommen haben. Und genau dieses Messiverhalten liebe ich an ihm. Es ist Seins und es bleibt Seins.

Zumindest solange bis seine kleine Schwester es entdeckt.

Aber das Thema spare ich mir für ein andermal.

Bye and kiss

 

Die Kunst der Malerei

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Ich beginne meinen heutigen Blogeintrag mit einem Outing. Ich bin nicht nur bekennde Rabenmutter sondern auch Kunstbanausin. Für mich sind Kunstwerke schön gemalte Bilder auf denen man erkennen kann, was der Künstler gezeichnet hat. Leider kann ich mit moderner Kunst nicht viel anfangen. Ich bräuchte bei vielen Gemälden einen Galeristen, der mit verrät, wie rum ich das Bild hängen müsste.

 

Leider sind meine Kinder nicht mit dem Picasso-gen geboren (das haben sie selbstverständlich vom Vater!), was sie jedoch nicht daran hindert unzählige Blätter zu bemalen, die mehr an moderne Kunst als an ein Sommernachtstraum erinnern. Da ich meine Kinder überalles liebe, heuchle ich wahnsinniges Erstaunen bei jedem Kunstwerk. Doch dann stellt sich die Frage: wohin mit den nahezu 50 Blätter pro Woche pro Kind? Alles kann und will man nicht aufheben, denn für meine 2jährige Tochter ist selbst ein Blatt mit einem Teddystempel wie ein neu entdeckter Rembrandt.

Wenn es nach meinen Kids geht, würden wir jedes Bild einrahmen und nach einem perfekten Platz zum Aufhängen suchen.

 

Letzte Woche bekam ich dann bei meiner Nachbarin Claudia die Antwort, wie es Übermuttis machen. Es war wieder ein verregneter Tag und sie lud uns zum Spielen ein. Perfekte Mütter machen das so. Rabenmütter wie ich laden zum Kaffee ein und erwähnen, dass sie die Kinder gerne mitbringen können, damit wir Muttis genug Zeit zum quatschen haben.

 

Die Kinder verschwanden sofort in die dafür vorgesehenden Räume, auch Kinderzimmer genannt, und ich machte es mir in dem perfekt aufgeräumten und frühlingshaft dekoriertem Wohnzimmer gemütlich. Dankbar lehnte ich den Bachblütentee ab und war etwas enttäuscht, dass sie in ihrem Haushalt keinen Kaffee kaufen. Naja, Wasser tut es auch.

 

Ziemlich schnell fiehlen mir die schön dekorierten Kisten neben dem Sofa auf. „Da sind die Bilder der Kinder drin“ folgte sie meinem Blick.„In allen 5?“ entgegnete ich etwas erstaunt. Sofort kam mir in Erinnerung,dass Claudia und ihr Mann sich gerade ein durchschnittliches Einfamilienhaus ohne Keller bauen. Wo also hin mit den unzähligen Kisten, die sich noch anhäufen werden, da die jüngste Tochter erst 2 Jahre alt ist? Natürlich wird sich da ein schönes Plätzchen für finden lassen, dass sich perfekt in die neue Wohnzimmerdeko integrieren lässt.

 

Etwas nachdenklich saß ich an diesem Abend in meinem unperfekten Wohnzimmer dessen schönste Deko ein voller Süssigkeitenteller ist, natürlich nicht Bio. Das kann doch nicht die Lösung sein. Nach einem kurzen Gespräch mit meinem Mann über unsere angehenden Künstler waren wir uns einig. Mein Mann ist ein toller Papa mit leichten Tendenzen zum Rabenvater.

 

Am nächsten Tag kamen die beiden wieder aus der Kita und mein Mann erzählte, sein Kollege hätte ein Bild von den Kinder im Büro aufgehängt. Das entspach nicht ganz der Wahrheit, aber so manche Notlügen sind ja bekanntlich erlaubt. Sofort sprangen die Kinder auf und sammelten alle fertigen bzw. fast fertigen Kunstwerke ein, damit auch ihr Vater sein Büro dekorieren kann. Leider führt sein Weg an einem Papiercontainer vorbei und wie es der Zufall so will, fallen etliche rein.

 

Und die Moral von der Geschicht, die Kinder sind besonders stolz, daß der Papa ihre Kunst zu schätzen weiß und bei den Kollegen angeben kann. Und wir Rabeneltern stehen nicht mit stappelweise Kisten da, auf denen sich nicht erkennen lässt, ob es sich um eine Kopie Dali´s handelt oder um moderne Kunst.

 

Wie du hast noch keinen Schulranzen?

Mein Sohn kommt dieses Jahr in die Schule. Schon sehr aufregend aber ich bin mir bewusst, dass bis August noch lange genug Zeit ist, um sich nervös und hektisch zu machen.

Rabenmütter sind da ganz entspannt und rechnen sich aus wir haben noch 4 Monate, genug Zeit sich zu entspannen bevor es ernst wird um sich über Kleidung, Essen etc. Gedanken zu machen.

Nicht so unsere lieben Übermuttis. Seit (ungelogen) kurz vor Weihnachten planen sie eine unvergessliche Einschulungsfeier. Für sie gibt es momentan kein anderes Thema und jeden morgen wird man mit Vorhaben und Sorgen zur Einschulung beschallt. Ganz ehrlich…. mich nervt es. Wir haben doch noch genug Zeit.

Eine dieser Übermuttis traf ich beim Karneval im Februar. Ebenfalls eine Zweifachmutter dessen grosse Tochter nächstes Jahr eingeschult wird. Da mein Sohn total in die kleine Maus vernarrt ist stellte sich nicht die Frage, ob man sich nicht einen besseren Platz suchen sollte. Natürlich besser für mich.

„Ach, deiner kommt ja auch dieses Jahr in die Schule. Das ist aber aufregend. Du hast doch bestimmt schon eine Schultasche, oder?“ fragt sie meinen Sohn, der mich ganz entgeistert anschaut. Ich klärte sie auf, dass mein Sohn noch keinen hat und ich mir als Mutter noch nicht Gedanken um Schulranzen gemacht habe. “ Wie noch nicht? Also bei uns in der Nachbarschaft haben alle Vorschulkinder schon einen!“

Auch wenn ich mich nicht gerne rechtfertige erklärte ich ihr ruhig, dass bis zur Einschulung noch ein halbes Jahr hin ist. 6 Monate! Wir haben noch genug Zeit.

„Aber dann sind die besten Modelle alle weg“ bekam ich zurück. In diesem Moment merkte ich, dass sie die Rabenmutter in mir entdeckt hat. Auf meine Antwort, dass es mit den Schultaschen nicht so wie mit den Schokoweihnachtsmänner ist und man sie das ganze Jahr über kaufen kann, ging sie gar nicht ein.

Sie wendet sich an meinen Sohn und sagt:“Keine Sorge, die Mama wird schon noch was für dich finden damit du nicht ohne Tasche in die Schule musst.“

DANKE!!!

Eine Woche lang hat mein Sohn Panik gehabt, er wäre das einzige Kind ohne Tornister bei der Einschulung. Danach hab ich aufgegeben. Hab ihn mir geschnappt, damit er sich nun einen aussuchen kann. Soll ich euch mal was verraten…. es gab noch welche. Meter über Meter in 4 Reihen stapelten sie sich im Geschäft. Für Jungs, Mädchen, Star wars-fans und sogar welche für Eltern ohne Geschmack. Ich wurde von der Verkäuferin noch nicht mal als Sonderling behandelt, weil wir soooo spät dran sind.

Nach einer kurzen Beratung, verschiedene Trageversuche entschied er sich dann für einen mittelpreisigen mit Autos. Perfekt. Jetzt war das Gespräch mit der Übermutti auch schon fast vergessen, denn ich fühlte mich auch etwas wie diese Mütter die ein Tag nach der Geburtstagsfeier schon Pläne für die nächste machen.

Ganz stolz kam ich nach Hause und rief sofort meine Freundin Julia an, um ihr von meiner Errungenschaft zu erzählen.

„Jetzt schon? Ist doch noch ewig hin“. Da war es…. das schlechte Gewissen klopfte an der Tür. Ich habe meine Vertrauten verraten. Habe mich von einer Übermutti dazu überreden lassen 6 Monate vorher den Ranzen zu machen.

Um es wieder gut zu machen, haben meine Freundin und ich abgemacht eine Woche vorher nach Dekoration für die Einschulung shoppen zu gehen. Vielleicht können wir dadurch die Rabenmütter Geister etwas besänftigen. Bei meinem Gewissen hat es geklappt.

Beruftätige vs. Hausfrau

Lange nix mehr geschrieben, aber manchmal dauern die Recherchen etwas länger.

Ich habe momentan mal wieder ein Hassthema für alle Muttis, die sich in ihrer Rolle pudelwohl fühlen.

Seit Sommer 2015 ist nun auch meine Prinzessin in der Krippe untergebracht. Sie fühlt sich so wohl, dass wir uns die Eingewöhnung komplett gespart haben.

2 Tage nach Beginn der Krippe wurden die Stimmen laut, dass ich meine Freizeit besser in Arbeitszeit umwandeln könnte. Zu Beginn konnte ich mich immer raus reden. Wenn man 5 Jahre seines Lebens mit Kindererziehung verbringt, darf eine Rabenmutter sich den Luxus erlauben und erstmal nicht arbeiten gehen. Nun geht meine kleine seit 7 Monaten in die Krippe und ich arbeite immer noch nicht. Wir können es uns leisten und deshalb mache ich es auch nicht.

Nun werden die Stimmen immer lauter und ich habe das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen.

Was ist falsch daran Hausfrau aus Überzeugung zu sein? Die Medien, die Gesellschaft drängt uns Frauen dazu so früh es geht wieder arbeiten zu gehen. Was ist, wenn sich eine Mutter dagegen entscheidet? Die letzten Monate sind mir verstärkt Berichte unter die Augen gekommen, Reportagen in denen angepriesen wird eine „gute Mutter“ hat heutzutage neben ihrem 4 Kindern noch eine Vollzeitstelle, ein grosses Einfamilienhaus und noch einen Pflegefall daheim, macht nebenbei Yoga und Zumba damit ihr Mann sie immernoch sexy findet und jeder Zeit ein weiteres Kind mit ihr zeugen würde. Der Haushalt macht sich von selbst, da alle Familienmitglieder mit anpacken und die Freizeit verbringt man im perfekt gepflanzten Garten.

Damit eins klar ist: ich habe keine Bilderbuchfamilie zuhause. Für mich ist ein erfolgreiches Abendessen, wenn keines der Kids sein Saftbecher umschmeisst. Ich habe keine Waschmaschine, die unsere Sachen bügelt und von alleine in den Schrank hängt. Auch keinen automatischen Fensterreiniger, der sich nach Bedarf von selbst an die Arbeit macht.

Was ich aber habe sind zwei Kinder, die nach der Kitabetreuung meine volle Aufmerksamkeit fordern. Meine Freundin Julia ist momentan auch Hausfrau und wir verbringen gerne einige Vormittag mit Frühstücken, shoppen und gemütlichem zusammensitzen. Und das ist gut so.

Eine Rabenmutter denkt ja bekanntlich auch gerne mal an sich und wie sie ihre Freizeit verbringen kann. Ich lasse mich weder von den Medien, noch von unserer Gesellschaft dazu drängen eine gestresste Mutter zu sein. Denn wenn ich meine Kinder abhole, kann ich mich zu 100% auf sie konzentrieren und bin wesentlich entspannter als nach einem gestressten Arbeitstag.

Hut ab an die Frauen, die ihre Familien mit ernähren aber genauso nennenswert sind die Mutter die sich dagegen entscheiden und dadurch gegen den Druck rebellieren.