Der perfekte Schulranzen

Nun stehe ich da, schaue aus dem Fenster und warte, dass meine Drittklässlerin von der Schule nach Hause kommt. Alleine…

Sie hat einen 5 Minuten Fußmarsch als Heimweg, der jedoch auch mal locker 20 Minuten dauern kann. Aber wer kennt es nicht aus seiner eigenen Schulzeit.

Während ich nun das stehe und warte, dass sie um die Ecke biegt damit ich ihr zuwinken kann, beobachtete ich, wie viele ihrer Klassenkameraden mit elterlichem Anhang die Straße hinauf passieren. Diese Kinder haben einen besonders langen Fußmarsch vor sich, nämlich ganze 10 Minuten ohne große Hauptstraßen überqueren zu müssen. Verständlich, dass die elterliche Fürsorgepflicht in diesem Moment greift und man das Kind nach Hause begleitet.

Gefühlte 4 von 5 Elternteilen tragen dabei die Schulranzen ihrer Kinder und wirken selbst wie Schulkinder mit Wachstumsproblemen.

Nun muss ich an die Gespräche im Kindergarten denken. Was für ein Drama gemacht wurde, um den perfekten Schulranzen zu finden. Heutzutage ist es ein Riesenevent einen Schulranzen zu kaufen. Jeder der in dieser Situation war und schon mal in einen Fachhandel gegangen ist weiß, dass man sich nicht nur einfach ein Schulranzen mit dem passenden Motiv aussuchen kann, sondern es gibt Beratungsgespräch. Hierfür muss man natürlich einen Termin machen bei dem man das zukünftige Schulkind selbstverständlich mitnimmt. Es wird geschaut, dass der Ranzen nicht zu schwer ist, denn die Kinder müssen ja sehr viel hin und her schleppen bei ihrem Schulweg.

Der wichtigste Punkt ist der ergonomische Sitz des Schulranzen, damit das Gewicht optimal verteilt ist und die Kleinen keine Haltungsschäden während ihrer Grundschulzeit davon tragen. Dafür werden Musterranzen aufgesetzt und mit Büchern gefühlt, um die Hausaufgabenhefte zu simulieren. Anschließend geht es in einen Parcour mit eingebauten Balancierstangen. Die Fachverkäufer beobachten dann, wie sich der Ranzen auf dem kindlichen Rücken verhält, um den perfekten Ranzen zu empfehlen. Dieser liegt dann oft zwischen 200 und 300 Euro. Aber wem ist es das nicht wert, um Fehlbildungen der Wirbelsäule zu verhindern?

Nun sind die Kinder eingeschult und tragen voller Stolz ihre Schultaschen der täglichen Routine hin. Dieser Stolz hält genau bis 2 Tage nach der Einschulung. Dann ist das Ding auf dem Rücken nur lästig und gleich zu Mama oder Papa abschoben. Diese übernehmen natürlich die Aufgabe. Denn was ist besser als ein ergonomischgeformter Schulranzen? Kein Gepäck auf dem Rücken. Nun befinden wir uns in der 3. Klasse und weiterhin tragen 4 von 5 Eltern diese überaus wichtige Aufgabe.

Für mich als Beobachterin stellt sich nun die Frage: Wäre es nicht sinnvoller den Ranzen dem elterlichen Rücken anzupassen? Da diese in 4 von 5 Fällen 4 Jahre lang die Bürde tragen müssen wäre es doch deutlich sinnvoller die Eltern den Ranzenparcour laufen zu lassen, oder irre ich mich?

Wenn man nach der Grundschulzeit Bilanz zieht, hat man 200 bis 300 Euro ausgegeben für einen perfekten Schulranzen, den die Kinder von der Schuleingangstür zu ihren Plätzen tragen (da zum Glück in unserer Schule Eltern im Schulgebäude während des Unterrichts unerwünscht sind. Sonst würden viele den Ranzen bis zum Sitzplatz tragen!)

Danke fürs lesen.

P.s.: Alle Angaben sind „pi mal Daumen“ Angaben und stammen aus keiner notariellbeglaubigten Statistik.

Kindervergleichen

Dieses ganze: „Aber mein Kind kann schon…“ geht mir gehörig auf den Senkel!!!!

Was hab ich mir gewünscht, dass diese ganzen Babykurse endlich ein Ende finden. Nicht weil sie doof waren, sondern weil einige Mütter nur solche Kurse buchen, um sich mit anderen zu messen.

Egal ob Babyturnen, Minimusik oder Pekip. Immer wurde geschaut welches Kind kann den Kopf allein heben, wer hat Zähne, wer kann sich drehen….etc.

Mit meinem Sohn habe ich damals viele dieser Kurse besucht und fühlte mich immer mehr unter Druck gesetzt, da meiner eine „normale“ Entwicklung aufwies und keine Anzeichen für motorische Hochbegabung zeigte. Man merkte schnell, dass andere Mütter mich meideten und Gespräche in meiner Richtung beinhalteten ständig den Satz: „Wie deiner kann noch nicht….“

Was hab ich unseren Kinderarzt mit Fragen genervt wieso?weshalb?warum? Und seine Antwort war zu allem gleich:“Kommt noch!“ Was soll ich sagen: Er hatte recht.

Nun hatten wir das Babyalter verlassen doch das Vergleichen ging weiter. Jetzt war allerdings das Problem, dass mein Rabauke einen wahnsinnigen Entwicklungssprung machte und das vergraulte dann den Rest der Mütter. Es fiel nie ein Wort der Anerkennung, weil mein Sohn vor seinem 3. Geburtstag Fahrradfahren konnte oder weil er mit 4 die Boulderhallendecke sein zuhause nannte. Zum Glück brauche ich kein Lob anderer Mütter, um Stolz auf meine Kinder zu sein.

Mir ist aufgefallen, dass je grösser die Kids werden, desdo mehr bestehen einige Mütter auf die Vorsprünge gegenüber gleichaltriger. Nun hat sich bei der Vorschuluntersuchung gezeigt, dass einige Kinder nicht so weit sind, wie die Eltern es gerne hätten. Was auch nicht schlimm ist!!!

Meine Tochter ist ein Kann-kind und es hat sich schon lange rauskristalisiert, dass sie auf jeden Fall Schulreif ist. Supi! Wäre mit aber auch egal gewesen, ob dieses oder nächstes Jahr.

Mir wäre es egal gewesen, anderen nicht.

Als ich meine Tochter an dem Tag aus der Kita abholte hörte ich schon ein wahnsinnges Gebrüll. 2 Mütter anderer Kann-kinder warfen der Ärztin Unfähigkeit vor, da diese nicht erkannt hatte, dass ihre Sprösslinge ja eher zur Hochbegabung tendieren und deshalb sofort und unverzüglich die Schulfähigkeit attestiert bekommen müssten.

Das waren aber auch die Mütter die ständig eine Tüte mit eingenässten Kleidungstücken nach Hause nahmen und später erzählten wie unproblematisch das Trockenwerden bei ihren Kindern war.

Nun hört doch mal endlich mit dem Vergleichen auf!!!

Einige Kids sprechen früher, einige Laufen eher und andere bekommen erst ganz spät Zähne. Das hat nix mit dem IQ zu tun oder wie toll einige ihre Kinder fördern.

Akzeptiert doch einfach mal, dass wir Individuums sind mit persönlicher Entwicklung.

Danke fürs lesen!!!!

Bei uns geht es leider nicht….

Ich bin der Meinung, dass Sozialleben meiner Kinder endet nicht mit Schulschluss sondern darf auch Nachmittags weiter gehen. Ich bin niemand der sich mit dem Nachwuchs zuhause verschanzt, sondern bringe ihnen bei, dass es auch noch ein Leben nach der Kita bzw. Schule gibt. Während mein Sohn eher der Alleingänger ist und sich nur hin und wieder verabredet, ist meine Tochter ein Junkie was ihre Freundinnen angeht. Sie braucht 2 bis 3 mal die Woche eine Extradosis Spielzeit mit ihren Mädels. Mit ihrer besten Freundin ist es auch überhaupt kein Problem ein Treffen zu organisieren. Eine kurze Textnachricht an die Kindsmutter und das Treffen ist klar gemacht. Das Gastkind wird direkt nach der Kita mitgenommen und vor dem Abendessen von einem Elternteil wieder abgeholt. Fertig.

Ich muss dazu sagen, es gibt nur wenige Freizeitbeschäftigungen die so wenig Arbeit machen, wie eine Freundin meiner Tochter zuhause zu haben. Die Mädels kostümieren sich. Bauen Playmobilwelten und melden sich nur, wenn sie Durst haben oder der Schlickerteller leer ist. Selbst der Grosse ist glücklich, denn für ein paar Stunden vergisst die kleine Zicke, dass es ihn gibt und nervt ihn mal nicht mit ihrem Prizessinnenkram.

Leider ist das Verabreden nicht bei jedem Elternteil so leicht. Und es liegt nicht an uns. Eine andere Spielkameradin meiner Tochter hat so selten Zeit, dass eine Verabredung meistens nur stattfinden kann, wenn bei ihr etwas ausfällt. Laut dem Stundenplan ist wenig Zeit zwischen Voitigieren, Geige, Handball und Balettschule. Schade. Denn die Kleine schaut mich oft traurig an, wenn ich ein anderes Kind mit nach Hause nehme.

Aber um volle Terminkalender soll es heute nicht gehen.

Zu unseren Räumlichkeiten zu Hause: Wir haben mehr Zimmer als Familienmitglieder, deshalb können wir uns nicht über Platzmangel beklagen. Auch die Aussenfläche hinterm Haus ist grösser und teilweise besser bestückt als einige Spielplätze. Also ein Paradies für so manch kleine Füße. Und mich stören die Kids überhaupt nicht.

Dennoch ist es für meine Tochter auch mal schön eingeladen zu werden. Da gibt es leider Mütter bei denen es doch wirklich nie passt.

Nieeee.

Mittlerweile bin ich ja unverschämt geworden, wenn die Nachbarstochter fünfmal hintereinander bei uns war und nachdem man Tag und Uhrzeit genau festgelegt hat, kommentiere ich ganz schnell: „Supi, ich schicke sie dann rüber!“ Dann hört man erstmal gar nix mehr von der Mutter……..

Bis zum verabredeten Tag. Spätestens dann kommt morgens gleich eine Mitteilung, wie beschäftigt sie heute ist und leider nicht die Mädels zu sich holen kann. Wenn, dann geht es nur bei uns. Am Anfang habe ich mich ja, meiner Tochter zuliebe, breitschlagen lassen und hab die Mädels dann hier gehabt.

So nach gefühlten zwanzig malen habe ich aber keine Lust mehr mich für Dumm verkaufen zu lassen. Und die Verabredung abgesagt. Denn für meine Tochter ist es genauso spannend mal wo anders zu spielen wie für jedes andere Kind.

Leider ist es in unserem Umfeld Gang und Gäbe geworden, die Kids für Verabredungen abzuschieben oder lieber abzusagen. Sehr schade für die Kinder. Wenn viele Eltern es mal einmal ausprobieren würden, könnten sie am eigenen Leib erfahren wie wenig Arbeit zwei Mädels in dem Alter mit ein paar Kostümen und Puppen machen.

Bis bald.

Natürlich sind Mütter tolerant….. einige aber nur bis zu einem gewissen Punkt….

Ich treffe immer wieder auf Mütter, die mehr als schockiert sind, wenn sie erfahren, dass ich nicht berufstätig bin. Ich wiederhole: SCHOKIERT. Wie kann jemand mit meinem Selbstbewusstsein sich von seinem Mann zwingen lassen zu Hause zu bleiben. Ganz einfach: Tue ich nicht. Ich bin aus freien Stücken nicht berufstätig.

Als Hausfrau trifft man leider sehr oft auf Unverständnis. Das mich viele für schlicht faul halten ist für mich zur Gewohnheit geworden und kein Grund mehr mein Blutdruck ansteigen zu lassen.

Das letzte aussergewöhnliche Erlebniss hatte ich am Wochenende auf dem Geburtstag einer Freundin. Sie hatte zu Sekt und Tapas bei sich zu Hause geladen.

Leider haben einige Mütter kein anderes Gesprächsthema als Kinder oder Stress. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann es wieder mit dem Klagen losging.

Eine ca. 40jährige machte also den Anfang und beklagte sich, wie schwer und nervenaufreibend es ist neben dem Beruf einen pubertierenden Schulschwänzer großzuziehen. Ich stelle es mir auch wirklich nicht einfach vor und habe Respekt vor Berufstätigen mit Kindern in dem Alter. Erst recht, wenn den Kids rumhängen mehr Spaß macht als im Klassenzimmer zu sitzen.

Wie es der Zufall so will waren zwei andere Mütter ebenfalls mit Pubertierenden gesegnet und selbstverständlich alle berufstätig.

Nachdem alle der Reihe nach über ihr Leid klagen konnten (der Abend erinnerte mehr an eine Selbsthilfegruppe als an einen Geburtstag) schauten alle Augen auf mich. Denn bis zu diesem Moment habe ich nicht mehr als ein Nicken von mir gegeben.

Ich erzählte nun, dass ich in dieser Diskussion nicht mitreden könnte, denn meine Kids sind weder in der Pubertät, noch bin ich berufstätig. In den Augen von 3 der Damen bin ich in diesem Moment zum Alien mutiert.

Ich wurde gefragt, ob ich denn nicht wenigstens Teilzeit arbeiten würden, was ich jedoch wieder verneinte. Nun traf ich auf völlige Verständnislosigkeit. Der wohl irritierenste Satz, der zu diesem Thema mir gegenüber gefallen ist kam in genau diesem Moment.

„Naja, wenn das deine Erfüllung ist den ganzen Tag zu Hause zu sein!“

Ich fragte die Mutter, ob es denn ihre Erfüllung sei 38 Stunden die Woche an einem Schreibtisch zu sitzen und das eigene Kind seit seinem 2. Lebensjahr von anderen großziehen zu lassen. Und es geschah was immer in solchen Augenblicken passiert, die Berufstätige war beleidigt und hat mich den ganzen restlichen Abend nicht mehr aus den Augen gelassen.

Das Thema wurde vom Geburtstagskind sofort geändert und sie fragte in die Runde, wie wir denn nun alle Weihnachten verbracht hätten. „Stressig“ antwortet die beleidigte Mutter und fügte nun hinzu, dass ich das ja nun bestimmt nicht nachvollziehen könnte.

Stimmt! Denn nur ich weiss im Januar schon wann Weihnachten ist. Alle anderen erfahren es erst 3 Tage vorher. Manche berufstätige Mütter sagen Planung ist alles mit Kids und Job, Musikunterricht und Fussball. Dann bin ich mal so unverschämt und behaupte mal, dass es dann wohl doch an der Planung hapert, wenn Weihnachten stressig war.

Nun meine Frage: Warum erwarten wir so viel Verständnis für Mütter, die zügig nach der Geburt wieder in ihr Arbeitsleben zurückkehren und tolerieren so wenig die andere Seite. Nämlich Frauen die sich entscheiden erst einmal zuhause zu bleiben und Freude haben, ihren Kindern beim Aufwachsen zuzuschauen und ab Mittags schon etwas mit ihnen unternehmen zu können.

Vielen Dank fürs Lesen.

P.S. Das Geburtstagskind ist selbst erst seit 3 Monaten wieder berufstätig, da ihr nach der Trennung von dem Kindsvater nichts anderes übrig bleibt und sehnt sich die „alten Hausfrauenzeiten“ zurück. Sie verabschiedete mich an dem Abend mit den Worten: “ Sorry, nächstes mal feiern wir wieder richtig. „

Kindergeburtstage wenn die Mamis nicht dabei sind….

Meine Tochter war mal wieder zum Kindergeburtstag eingeladen und dieses mal habe ich mich einfach mal geweigert da zu bleiben. Der Vorteil an einer 2-fach-Mutti ist nämlich, man kann das andere Kind immer wieder als Ausrede nehmen.

Merkt euch das!!! Klappt immer.

Also habe ich behauptet, dass ich niemanden für den 8jährigen hätte und auf die Aufforderung ihn mitzubringen winkte ich energisch ab, da der Altersunterschied doch zu gross ist.

Dieses mal gab es leider keine aufwendig dekorierten Einladungen, denn die Mutter hatte sich etwas zu sehr übernommen und vergessen welche zu basteln. Bevor man sich jedoch die Blösse gibt und einfach welche kauft ist man up to date und eröffnet eine Messangergruppe.

Wie ich die liebe…..

Es fängt immer ganz harmlos an mit Tag, Uhrzeit, Ort und Grund der Einladung.

Lara wird 5 und läd alle aus der Gruppe zu sich in den Garten ein zum feiern.

Alle……Also schnell mal nachgeschaut wie viele Mitglieder diese Gruppe hat und Erleichterung das es „nur“ 12 waren (Wo sind eigentlich die Zeiten hin, wo man so viele Kinder einladen durfte, wie man alt geworden ist.Ab der Zahl ab der es dann stressig wurde ging die Frühpubertät los und schickte die Kids ins Kino deshalb reduzierte sich die Zahl wieder auf 4).

Sobald die offizielle Einladung durch ist, geht es auch schon los. Was man dem Geburtstagskind denn schenken soll und wer sich mit wem zusammen tut, um was ganz besonderes zu besorgen. Die Mutter nahm uns gleich den Wind aus den Segeln, denn auch hier war bereits eine Geschenkekiste gepackt worden. Versteht mich nicht falsch, ich finde es sinnvoll so etwas zu machen. Wir mussten auch schon Geschenke umtauschen, weil wir als Wunsch Lego bekamen und der Junge beinahe das komplette Angebot der letzten 3 Kataloge hatte.

Mein Freundinnen und ich sind da ganz einfach und entspannt gestrickt. Diejenige schickt mir den Versandhauslink und meine Pflicht ist bezahlen und in Empfang zu nehmen. Herrlich einfach und sehr unkompliziert.

Ich also am nächsten Tag in den Laden und nach 30 minütigen Suche fand ich sie doch. Die rosa Kiste mit Namen des Geburtstagskindes. Aber rosa war nur die Box von aussen. Denn das einladende Kind war ein Mädchen, in der Box jedoch befand sich nur „jungenspielzeug“. Hääääää

Holzeisenbahn, Kindertaschenmesser, Kompass, Insektenlupe….etc.

Da meine Tochter im selben Alter ist und sie und ihre Mädels auf alles stehen was pink, Glitzer und Regenbogenfarbe ist schickte ich der Mutter vorsichtigshalber ein Foto, ob das denn die richtige Box wäre.

Sie versicherte mir, dass sei völlig korrekt und sie möchten ihr Kind gerne mit geschlechtsneutralem Spielzeug aufwachsen lassen.

Ach so……. kein Kommentar und die Insektenlupe war schnell bezahlt und von der Verkäuferin eingepackt.

Am Tag des Geburtstages machte ich mich also auf dem Weg meine Tochter dort abzugeben. Heute mal nicht im Prinzessinenkleid und Krone sondern wie es sich für eine Gartenparty gehört: Jeans und Turnschuh. Bevor der Kaffeetisch mit dem Piratenkuchen eröffnet wurde, verabschiedete ich mich, da ja der grosse alleine zu Hause war (bzw. der sich mit Papa einen netten Nachmittag unter Männern im Schwimmbad machte,pstttttt).

Was soll ich sagen: der Nachmittag war herrlich. Ich genoss die Ruhe und nahm mir vor den Grossen häufiger mal als Ausrede zu nehmen.

Wer hat an der Uhr gedreht…….

Abholzeit……

Ich ging also direkt in den Garten durch und sah schon von weitem mein Kind lachend durch die Gegend rennen. Fazit: Sie fand den Geburtstag toll, alle Gliedmassen sind dran und nirgends kommt Blut aus einer Wunde. Erfolgreiche Feier.

Die Mutter des Geburtstagsmädchen war aber anscheindend nicht so ganz mit uns Drückebergermuttis einverstanden und versammelte uns um den Tisch damit wir auch alle Stationen der Schnitzeljagd im Wald nachvollziehen konnten. Also Station 1 war beim dicken Baum, da mussten die Kinder einmal drum herumbalancieren. Dafür gab es dann 2 Gummibärchen. Bei Station 2……..

Und anscheind hatten sich die Eltern echt Mühe gegeben, denn es gab viele…..viele….viele Stationen. Schön. Aber mich interessiert nur, ob es ihr gefallen hat. Ob sie jetzt Topfschlagen, Eierlaufen oder Sackhüpfen gespielt haben, ist für mich nicht weiter wichtig.

Nicht auszudenken, dass sich die Geburtstagseltern soviel haben einfallen lassen und wir Drückeberger bekommen das alles gar nicht mit.

Kind geschnappt und zügig nach Hause.

Ich:“ Und, wie war’s.“

Kind:“Gut.“

Ich:“Habt ihr was besonders tolles gemacht? “

Kind:“Nö.“

Ich:“Aber ihr ward doch im Wald, das ist doch mega cool.“

Kind:“Wir durften nix machen, weil die Mamas nicht wollten das wir uns weh tun.“

Ach soooooo………

Deshalb ist mein Kind sauber und unverletzt. Hat mich schon gewundert.

Kind:“Mama, ich hab Hunger!“

Ich:“ Gab es denn nix zu essen?“

Kind: “ Schmetterlingsnudeln mit Spinat.“

Ich:“ Hamburger oder Nuggets?“

Schande auf mein Haupt

Nachdem ich den Link für mein Blog auf einigen Foren veröffentlicht habe, gehen massenweise Diskussionen los.

Aber auch sehr konstruktive Kritik wie, zum Beispiel, ich wäre verbittert und eifersüchtig da ich ja kein Einhorn mit einer Schablone malen könnte. Für mich sehr wichtige Beiträge, die ich mir alle zu Herzen nehme…..

Oder auch nicht. 

Es geht nicht darum, ob jemand ein Kuchen zum Geburtstag backt oder mit den Kids zusammen die Einladungen basteln. Es geht in meinem Blog einzig und allein um die versuchte Perfektion die einige Mütter anstreben. Manchmal frage ich mich, ob einige das alles für Ihre Kinder machen oder um bei anderen Mütter noch besser dazustehen und um zu zeigen wie perfekt man ist.

Ich rede von Müttern die zur Geburtstagsparty pro Gast ein Kuchen backen. Oder von Barbie und Cars Uhren als give aways (alles schon erlebt).

Auch von Müttern die sich nicht damit begnügen „nur“ Muffins oder Kuchen in der Kita auszugeben und gleich ein Frühstücksbuffet für die gesammte Kita aufbauen. Inklusive Gurkenkrokodil, Käseigel und Wassermelonenhai (auch schon erlebt). Es gab Hotels die bieten deutlich weniger an. 

Natürlich kann man das alles machen. Wer die Zeit, das Handwerk und die Lust hat: Bitte schön. 

Aber genauso wie ich mich darüber lustig mache, gibt es Mütter die sich beschweren, es gab ja nur Kuchen auf dem Geburtstag. 

Wenn es nach dem Motto „Leben und Leben lassen“ gehen würde hätten wir keine Blogs, kein Sozial Media und was am wichtigsten ist: ein Langweiliges Leben.

Bis bald….

Übertriebener Prinzessingeburtstag

Am meisten Graus bereiten mir Geburtstagseinladungen.

Leider muss ich sagen, dass die Kinder von Übermuttis alle der Meinung sind meine Kinder zu ihren Partys einzuladen.

Und meine beiden kommen da eher nach mir -alles an Partys mitnehmen was nur geht.

Normalerweise sollte ich mich freuen, zwei so beliebte Kinder zu haben. Jedoch sind selbst Kindergeburtstage auch nicht mehr das was sie mal waren.

Leider!!!!

Ich erinnere mich gerne an die Kindergeburtstage zurück. Der einzige Programmpunkt war gemeinsam Tiefkühltorte essen und Kakao trinken. Danach verzog man sich ins Kinderzimmer und das Geburtstagskind machte die Geschenke auf. Die nächsten Stunden verbrachte man damit alles auszuprobieren und das Zimmer auf den Kopf zu stellen. Die besonders motivierten Eltern organisierten eine Schnitzeljagd die immer (welch Zufall ) auf dem Spielplatz endeten mit ein paar Chips und Gummibärchen. Auch Trinkpäckchen mit Zuckerwasser durfte nicht fehlen.

Zum Abendessen ging es zurück und wir Kinder wurden mit Heisswürstchen und Pommes verwöhnt.

Ende der Geschichte: Toller Geburtstag, reich beschenktes Ehrenkind und satte Kinder.

Tja, dass war früher. Heute ist davon kaum noch was übrig. 

 

Ich erzähle euch mal vom letzten Kindergeburtstag auf dem meine Tochter war. Schon die Einladung wurde mit besonders viel Zeit und Liebe gemacht. Die Übermutti malte auf jeder Einladung eigenhändig ein Einhorn das auf einem glitzernden Regenbogen rutsche. Sehr beeindruckend. Wo man doch heute bei Google so viele Bilder findet die man (mit Erlaubnis ) kopieren kann, um sie für Einladungen zweckentfremden. Auf dieser Einladung wurde selbstverständlich erwähnt in welchem unserer ortsansässigen Spielzeuggeschäften die Geschenkebox hinterlegt war.

Für alle die es nicht kennen. Die Geburtstagsmutter nimmt sich in einem Spielzeugladen eine Kiste und beschriftet diese mit dem Namen des baldigen Geburtstagskindes und Datum der Feier. Nun legt die Mutter alle Geschenke hinein, die sie für ihre Tochter als angemessen hält und selbstverständlich auch nur teuren pädagogisch geprüftes Zeug. Nicht auszudenken was aus dem Kind wird, wenn es zum Geburtstag eine Barbie bekommt und einer Essstörung verfällt oder mit 6 Jahren Gelnägel und blonde Extension fordert.

Als Mutter freut man sich über jede Geburtstagseinladung, denn endlich haben wir auch mal ein Nachmittag für uns. Nicht jedoch bei Übermuttis. Da diese eine Mindestanzahl von 20 Kindern einladen ist es selbstverständlch, dass man als Mutter des eingeladenen Kindes dabei ist und bei der Kinderbetreuung oder beim Abwasch hilft. Also ab in die Hölle….

Pünktlich um 15 Uhr besangen wir den zweistöckigen Einhornkuchen, den Prinzessinenschloss, die Zauberstabkekse und die grünen Muffins (!!!!). Grün aus dem Grund, dass es selbst an Kindergeburtstagen kein industriellgefertigten Zucker gab. Es waren Spinatmuffins. Die Kinder waren begeistert und es blieb bei dem schönen Anblick, denn keines der Kinder gönnte sich eine so gesunde Variante. Auch die Kuchen waren mit Stevia gesüsst. Was denn sonst!

Um !6 Uhr fuhr eine Kutsche vor und wir wurden alle gebeten Platz zu nehmen. Nach einer kurzen Fahrt zu einem nahegelegenen Bauernhof wurden wir von einem Zauberer in Empfang genommen. Während einer kurzen Show flüsterte mir die Geburtstagsmutter ins Ohr, man müssen den Kindern ja heutzutage was besonderes bieten. Denn schließlich wird ihre Tochter nur einmal 4.

Im Anschluss an den halbwegs talentierten Zauberer durften die Kinder eine halbe Stunde auf der eigens angemieteten Hüpfburg toben. Endlich mal was zum Spaß haben. Es hatten auch alle einen riesen Spaß. Ausser das Geburtstagskind, denn leider hatte ihre Mutter sie in ein pompöses Prinzessinkleid gesteckt inklusive Reifrock. Da war an toben gar nicht zu denken und für die Mutter kam es auf keinen Fall in Frage, das Kleid auszuziehen.

Um 17 Uhr tratten wir dann den Rückweg an. Mit einem heulenden Geburtstagskind, dass meckerte, sie war die einzige die nicht gespielt hat.

Wieder im Garten angekommen erwartete uns der Geburtstagpapa mit dem Abendessen. Ein herrlich duftender Gemüseauflauf mit Vollkornnudeln. Gluten- und Laktosefrei. Ich schaute sehr angestrengt in die Gesichter der Kinder, um Begeisterung zu finden aber vergebens.

Kein Kind hatte Hunger. Aber endlich durfte die kleine Prinzessin ihre Geschenke auspacken und es war mehr Vorfreude bei der Mutter zu sehen, wer von uns sich für welches Spielzeug entschieden hatte als bei der kleinen Dame.

Nach dem Auspacken drängte mich meine Tochter doch endlich nach Hause zu fahren. Im Auto gestand sie mir dann den Grund für das abrupte Ende: Sie hatte Hunger und wollte etwas richtiges essen.

Als Rabenmutter steuerte ich selbstverständlich den Wagen zum nächsten Fast-Food-Laden mit einem runden M und nahm letzendlich doch noch ein glückliches Kind mit nach Hause.

An die Mütter. Hört doch mal auf soviel zu planen. Ihr stresst euch damit viel zu sehr. Kein Kind will ein durchstruckturierten Geburtstag. Und was war so schlecht an den Tiefkühltorten und den verpöhnten Muffins aus unserer Kindheit? Wir sind doch auch alle gross geworden und waren nach den Feiern immer glücklich und satt.

 

Bis zum nächsten mal

 

Schule und ihre Wettbewerbe

Lange nix mehr von mir gehört, aber ich bin immer noch da.

 

Wie einige von euch Wissen ist mein grosser Rotzlöffel jetzt in der Schule und wenn einige Kitamuttis meinen in den U6 Einrichtungen gäbe es einen endlosen Wettbewerb, dann macht euch schon mal für die Schulzeit bereit.

 

Hier finden immer wieder Veranstaltungen statt, die allen Übermuttis in einen stressigen Wahlkampf ala Clinton und Trump umwandeln. 

 

Schon alleine beim gemeinsamen Laternebasteln haben die Wünsche der 1. klässler kein Gewicht und es werden perfekt symmetrische Sterne und akurate Kleberänder eingesetzt. Vielleicht darf das Schulkind beim Lichterfest einmal kurz die neueste Mamikreation halten. Ganz unvorstellbar, dass so etwas einzigartiges nicht für die Nachwelt erhalten bleibt.

Wenn ihr aber meint in den Schulen wären nur die Übermuttis furchtbar ehrgeizig der hat noch nicht die Überpapis kennengelernt . 

Ein Beispiel vorweg:

 

Unsere Grundschule ist eine ganz normale Schule die sich jedoch gerne mit sportlichen Aktivitäten in den tristen Lernalltag einbringt.

Wo das Wort „Sport“ ist, sind die Väter nicht weit. Während sich die meisten aus sämtlichen Kitaaktivitäten raushalten werden jetzt sämtliche Termine in den Kalender eingetragen und beim Chef ein freier Tag durchgeboxt . 

Gerade gab es in unserer Schule einen kleinen Wettbewerb der die Schnelligkeit und Reaktion der Kinder testen sollte. Nix weltbewegendes und nicht mit den Bundesjugendspielen oder der Fussballwm vergleichbar.

Dennoch gab es einige Väter die bepackt mit Bollerwagen, belegten Broten, Energieriegeln und heißen Kaffee auf dem Schulhof verharrten und sehr an einen Vorverkauf der Rolling Stones erinnerten.

Es sei ja nun wichtig, großartige Momente mit seinem Kind zu teilen. Unvorstellbar, dass anderen jetzt erst auffällt das der eigene Sohnemann schneller als Usain Bolt ist und der Überpapi nicht dabei war.

Laut einer Lehrerin die ebenfalls bekennende Rabenmutter ist waren viele Kinder wie ausgewechselt. Viele haben es als das gesehen was es ja nun mal war. Ein Spiel. Die Freude einer ausgefallenen Deutschstunde überwiegte.

Dann gab es jedoch auch die Kids, die unter enormen Druck standen und sich erstmal Anweisungen von den Vätern abholen mussten, worauf sie besonders achten müssen und das ja eh keiner schneller ist als er. Einer der Klassenkameraden meines Sohnes, Andreas, stand also hochkonzentriert und mit rotem Kopf an der Startlinie und wartete wippend auf den Pfiff.

Als dieser jedoch kam war die Konzentrationsphase jedoch noch nicht abgeschlossen und Andreas erschrak und startete verspätet in den Lauf.

Noch bevor er das Ziel erreicht hatte kam der Papa mit eben genauso so roten Kopf der Versuch wäre ungültig. Andere Nichttalentierte Kinder hätten ihn nur abgelenkt. 

Da man einfach keine Lust auf Diskussionen hatte durfte Andreas seinen Lauf wiederholen. Die Zeiten wurden trotz mehrfacher Diskussion nicht verraten, denn am nächsten Tag sollte eine offizielle Urkundenübergabe stattfinden. Bei dieser sollte dann der schnellste jedes Jahrgangs gekrönt werden und gegen die schnellsten aus anderen Schulen teilnehmen.

Am selben Abend schrieb mich Andreas Überpapi an, wo ich denn als nichtberufstätige Mutter war und zwischen den Zeilen konnte ich erlesen, dass man so ein Event normaler Weise nicht verpassen darf. Ich kann schon ganz gut abwägen, welche Schulveranstaltungen meine Anwesenheit bedürfen und welche nicht. Da selbst ein humpelndes Kind die Strecke in weniger als 15 Sekunden geschafft hat, war es mir dann doch wichtiger mit meiner Freundin Frühstücken zu gehen. Im Grunde wollte der Papi, ob ich wüsste wo das Laufen gegen die anderen Schulen stattfand. Die Tasche und der Bollerwagen wären ja schon gepackt. Denn wenn eins klar war, dann das Andreas selbstverständlich der schnellste war. 

Nun, was soll ich euch jetzt über das Ergebnis sagen. Mein Sohnemann wars nicht. Gut so. Eine Pflichtveranstaltung weniger.

 

 

Trommelwirbel. ….

 

 

Trommelwirbel…..

 

 

Gewonnen hat………..

 

 

Ein Mädchen.

 

 

Und jetzt hatten die Überpapis genug mit sich selbst zu tun, dass ein MÄDCHEN schneller war als Andreas-Usain-Boilt.

 

Das Baby ist da!!!!

Hallo liebe gleichgesinnte!

In einem früheren Post habe ich euch schon von meiner Überschwangeren Freundin Nicole erzählt und dem mitschwangerem Papa Luis.

Das Baby ist nun da und unsere Nicole ist noch vor der Geburt zur Übermutti mutiert.

Ein Mädchen mit dem Namen Lisa. Lisa ist nun 65 Tage alt. Während einige Rabenmütter kurz innehalten müssen und im Kopf rechnen wie viele Wochen ihr Kind schon auf der Welt ist ( dafür gibt es auch hier eine App) weiß eine Übermutti ganz genau seit wann die Dreisamkeit schon besteht. Auf den Tag genau. 

 

Die Geburt war ein klassischer Kaiserschnitt, da die Herztöne des Kindes nicht mehr ganz nach Plan verliefen. Die meistens Mütter wünschen sich eine „normale“ Geburt, nur haben Rabenmütter auch kein Problem damit falls das Kind doch per Kaiserschnitt geholt werden muss. 

Anders unsere liebe Nicole. Sie hatte sich so darauf verschossen, dass eine natürliche Geburt die einzige Methode ist, wie sie ihr Kind auf die Welt bringen kann, dass sie nach der Geburt psychologische Unterstützung brauchte, um dieses Trauma zu verarbeiten. 

So kam es dann auch, dass die Psychologin ständig im Familienzimmer war und den Anschein machte, sie gehört zum Inventar. 

Zum Glück wurde daraus keine Wochenbettdepression und die gesunde Familie konnte mit einer glücklichen Mutter nach ein paar Tagen entlassen werden.

 

Nachdem man den neuen Eltern ein paar gemeinsame Tage für sich gönnte, wollten auch wir der Tradition des Babygucken nachkommen. Bei der gemeinsamen Terminvereinbarung stellte sich heraus, dass es einfacher ist ein Termin beim Facharzt als bei frischen Übermuttis zu bekommen. Das lag aber nicht an der Anfrage, sondern an der Gemütlichkeit der kuschelbedürftigen Eltern.

Nachdem man nun doch einen gemeinsamen Termin gefunden hatte, wurde uns gleich auch die Dauer unseres Besuchs schon im Vorfeld mitgeteilt. Anscheinend ist so ein gemütliches Evianwasser trinken und Babybewundern ziemlich anstrengend für die frischen Eltern. Nicht aber für die kleine Lisa, denn die verschlief unseren kompletten Besuch.

 

Schon beim Betreten der Wohnung fiel meinem Mann und mir auf, dass sich alles nur ums Kind drehte und die Eltern nix anderes machten als ihr Sprössling den ganzen Tag anzuschauen, um auf Reaktionen zu achten, die eventuell auf eine Erkrankung hindeuten könnten. In der Küche stapelte sich das Geschirr mit dem Lieferkartons des Biorestaurants um die Wette. Uns war in diesen Moment klar, Übereltern leben in ständiger Angst ihr Kind könnte unheilbar krank sein und die Ärzte haben es übersehen, statt die gemeinsame Zeit einfach nur zu genießen und sich einen Alltag mit einem Neugeborenen zu schaffen.

Nach 30 Minuten wurde unser Treffen beendet, denn die kleine Lisa hat einmal aufgeheult und Nicole und Luis mussten jetzt beim Notdienst anrufen, ob das denn normal ist.

Kopfschütteln und ziemlich erschreckt verließen wir die Wohnung. Nicht aus Sorge um das Kind, sondern um die Eltern. Wie konnte ein so entspanntes Paar nur solche Panikmacher werden?

 

Am Abend mailte ich die beiden nochmal an, ob mit der kleinen alles in Ordnung war und sie beschwerten sich, dass man sie beim Notdienst nicht ernst genommen hat.

 

Es muss doch fürchterlich sein, die ersten Lebenswochen des Kindes in purer Panik zu leben.

Entspannt euch mal…..

 

Übermüdete Kinder und entspannter Urlaub

So ging es also im Urlaub weiter….

 

Das Hotel war ein Traum, obwohl wir im Familienbereich waren. Abends saßen wir in trauter Zweisamkeit auf der Terrasse und lachten, wenn Familien mit vor Übermüdung schreienden Kindern an uns vorbei gingen.

 

Wir gehören zu der Fraktion: in etwa zur gleichen Zeit ins Bett. Ferien, Wochenende oder nicht. Wenn die Kinder müde sind gehören sie ins Bett uns so bleibt auch noch etwas Zeit für die Partnerschaft. Anders ist das bei unseren Zimmernachbarn gewesen. Die Kinder mussten am Pool Mittagschlaf bei gefühlten 80 dB machen. Kamen so mit nicht wirklich zur Ruhe. Direkt nach dem Abendessen fand dann aber schon die Minidisco statt. Was bei genauem zuschauen eher ein Event für Übermuttis war und somit zum Pflichtprogramm gehörte. Auch für eine Rabenmutter wie mich gehört es natürlich zum Pflichtprogramm. Die Kinder werden von den Animateuren beschäftigt und Papa und Mama können sich den ersten Cocktail des Abends ohne genörgel gönnen. Nach der Kinderbeschäftigung traten wir nun jeden Abend den Rückweg an, denn wie oben schon beschrieben war es nun Zeit für die elternliche Zweisamkeit. Anders jedoch unsere Nachbarn. Während „Tschulia“ ganz übermüdet sich in Papas Arm kuschelte zerrte die Mama den „Timmi“ in jede Polonaise und sang oft lauter mit als es aus den Lautsprechern donnerte. Aber damit nicht genug. Nach der Minidisco fand natürlich die Erwachsenenbeschäftigung an. Mit mal mehr oder weniger interessanten Themenabende quälten die Zuschauer die Animateuren und meinten diese hätten mindestens so viel Spaß bei ihren Auftritten wie sie beim zuschauen. Für viele Urlauber ist das das Highlight eines jeden Tages und hier müssen selbst die Kinder zurückstecken die sonst zu hause schon um sieben im Bett liegen. So auch für die Eltern von „Timmi“ und „Tschulia“. Denn schließlich ist man ja im Urlaub und das gehört ja auch dazu.

 

Bei uns gab es überhaupt keine Probleme, um die Kinder ins Bett zu bringen. Die Mischung aus Strand, Pool und Minibeschäftigung, sorry, Disco, reichte bei meinen beiden aus, um nach genau 10 Minuten in einen komatösen Schlaf zu verfallen. Das war der Moment wo mein Urlaub anfing. Versteht mich nicht falsch. Ich liebe meine Kinder und liebe es mit ihnen am Strand zu buddeln und im Wasser zu plantschen, aber von Erholung kann bei zwei Plagegeister in einer solchen Umgebung nicht die Rede sein. Jetzt war es Zeit für Erwachsenen Gespräche und Cocktails mit Alkohol. Mein Mann sorgte immer wieder für die kleinen Leckerein in dem er sich öfters auf den Weg zur Bar machte, um Nachschub zu holen. Und jeden Abend während wir beschlossen ins Bett zu gehen, hörte man schon von weitem „Timmi“ und „Tschulia“ jeden Schritt mit schreien markieren. Jeden Abend zwischen 23 und 23:30 Uhr traten unsere Nachbarn den Rückweg mit extrem übermüdeten Kindern an. Jeder der schon mal übermüdete Kleinkinder ins Bett gebracht hat weiß, daß das kein Vergnügen ist. Denn im Gegensatz zu den Gesetzen können Kinder dann erst recht nicht schlafen, sondern schreien und heulen sich in den Schlaf. So auch diese beiden.

 

Man könnte hoffen, dass die Eltern aus diesen Abenden lernen, aber nix dergleichen. Den kompletten Urlaub, jeden Abend gab es das gleiche Theater.

 

Also frage ich euch, wer hatte wohl die größere Erholung nach 10 Tagen?