endlich angekommen. …

Nach der herrlich entspannten Busfahrt meldete ich uns an der Rezeption an.

 

Wie schon in einem anderen Beitrag erwähnt schone ich lieber meine Nerven als mein Portemonnaie und so erklärte mir der hübsche Mann wo sich genau unser Familienzimmer befand.

 

Das Hotel war eine herrliche Bungalowanlage die sich ziemlich lang um die vielen Pools zog.

 

„Für sie und ihre Familie haben wir ein schönes Zimmer in dem Familienbereich hergerichtet“ verdarb mir der hübsche Angestellte gleich erstmal die Laune.

 

Familienbereich? Nur weil ich mit 2 Kindern reise bin ich noch längst nicht tolerant. Eine Rabenmutter müsst ihr wissen, liebt ihre Kinder über alles. Jedoch nicht die Nachtsschreienden Kindern von Fremden, die nur durch dünne Hotelwände von uns abgetrennt sind.

 

Ja ich muss mal wieder beichten. Ich bin sehr untolerant und es gibt mehr Kinder in meinem Umfeld, die ich nicht ausstehen kann als Erwachsene. Einige wissen alles immer besser und andere sind nur am heulen selbst wenn man ihnen ein Lolly anbietet.

 

Einige Hotels verzichten mittlerweile ganz auf Familien, denn sie wollen ihr Haus Kinderfrei haben.

 

Während diese Einrichtungen in den sozialen Medien einen riesen Shitstorm verursachen, bekommen sie bei mir standing Ovation.

 

Mein Mann und ich sind auch des öfteren in den Genuss von einigen freien Tagen gekommen und haben garantiert dafür nicht ein Familienhotel gebucht. Man gönnt sich ein paar Tage Ruhe und muss sich nun das Geschrei wildfremder Kinder antun? Nein danke. Ich nicht. Mittlerweile kann ich die Rentner an den Poolliegen auch verstehen, die griesgrämig dreinschauen, wenn die Kids sie zum x-ten mal mit den Wasserpistolen getroffen haben.

 

Vielleicht hat der arme Mann nach einem stressigen Berufsleben sich sehr auf eine ruhige Rente gefreut, die gemeine Schwiegertochter meint mal wieder was für ihre Karriere tun zu müssen und hat Oma und Opa gleich für die drei Jungs mit akuter Adhs eingeplant. Und der arme Opa wollte genauso ein paar kinderfreie Tage verbringen.

 

 

Nun zurück zur Rezeption. Ich habe gelernt mir öfters mal auf die Zunge zu beißen und mich nicht unbedingt am ersten Tag bei dem Personal unbeliebt zumachen. Während unser Gepäck also ins Zimmer gebracht wurde, genossen wir zum ersten Mal in diesem Jahr die Sonne Spaniens und gönnten uns unser erstes Kaltgetränk an diesen Tag.

 

Bis…. nun…. bis wir an unser Zimmer ankamen und ich schon von weitem hörte….

 

„Schaut mal Timmi, Tschulia wer unsere Nachbarn sind. Ist das nicht toll!“.

 

Ja…..es war so hervorragend, dass ich einen sofortigen Heimflug auf jedenfall in Erwägung zog……

 

So weit weg warst du noch nie von zuhause

 

 

So und weiter ging es also mit „Timmi“ und „Tschulia“.

Kaum saßen wir im Bus und warteten auf die Weiterfahrt, fiehl Mutter Anneliese ein, dass Übermuttis ihren Kindern alles, aber auch wirklich alles erklären müssen. Anders als genervte Rabenmütter, die nach dem 10. Wieso? Und warum? Antworten: „Weil, ist so….!“.

 

Also erklärte sie ihrem Sohn, weshalb am Ende des Parkplatzes eine Schranke ist und wie diese wohl geöffnet wird. Die Sache ist, dass „Timmi“ total tiefenentspannt und zu müde war, um Fragen zu stellen. Anscheinend konnte diese Übermutti Gedanken lesen.

 

Sie erklärte ihm, dass da vorne bestimmt das Meer ist. „Siehst du Timmi. Da ist es ja. So weit warst du ja noch nie von zuhause weg.“

 

„Schau mal, Timmi. In diesen Häuser wohnen die Leute, die hier immer Leben Timmi. So weit weg von zu Hause bist du noch nie gewesen.“

 

Und so ging es die ganze Fahrt. 1 1/2 Stunden bis zum Hotel erklärte sie alles ohne das „Timmi“ etwas gefragt hat. Jede Erklärung endete (ungelogen) damit, dass sie noch mal extra betonte, wie weit er von zu hause weg ist. Ob ihm das genauso bewusst war? Nein, natürlich nicht. In dem Alter können Kinder noch keine Abständen oder Entfernungen einschätzen. Für mein Sohn liegt die nächste Eisdiele sehr weit weg. Genauso wie Amerika. Oder aber ganz nah dran. Wie zum Spielplatz oder aber Mallorca. Und unser lieber „Timmi“ ist noch ein Jahr jünger als meiner.

 

Der ganze Bus war Mucksmäuschenstill, denn Anneliese erklärte ihm alles besser als jeder Reiseführer mit Ewigkeiten an Berufserfahrung. Leider redete sie nicht nur sonderlich viel, sondern auch sehr laut, so dass unsere Rentner im Bus auf ihr Mittagsschläfchen verzichten mussten.

 

Dementsprechend schlecht war dann auch die Stimmung vor Ort, was unserer eifrigen Erzählerin aber nicht bemerkte oder störte. Denn eins muss man ja Übermuttis zugestehen. Sie können sehr hartnäckig sein, wenn sie die Ratschläge der Erziehungsratgeber umsetzen. Anneliese war ein Musterbeispiel an Hartnäckigkeit. Ihr können einfach nicht die genervten Blicke der Mitreisenden entgangen sein, die sie immer wieder anstarrten in der Hoffnung durch telepatische Fähigkeiten den Mund-aus-Knopf zu betätigen.

 

10 Minuten vor Ankunft hörte man dann doch:“Timmi? Bist du eingeschlafen, Schatzilein?“ Der komplette Bus drehte sich umgehend zu „Timmi“, um ganz  sicher zu sein, dass keine unnötige Hoffnung auf Ruhe geweckt wurde.

 

Erfolgreich. Er schlief. Der junge Mann ende 60 vor mir atmete erleichtert auf. Ich gestehe: ich auch. Denn ich hatte mit meinen beiden Rabauken eine himmlische Fahrt. Die kleine schlief und der Grosse hatte die Videokonsole gegen den mp3-player eingetauscht. Es lebe die Technik!

 

Wer aber meint, jetzt da „Timmi“ schläft

 

würde bestimmt Ruhe einkehren, liegt völlig falsch.

 

Es wusste ja nun noch nicht jeder im Bus wieso der „Timmi“ so müde und die „Tschulia“ so knötterich war. Also fing sie an sämtlichen Sitznachbarn den Tagealablauf zu erörtern. Doch leider waren wir dann doch schon da.

 

Früher habe ich immer diese Menschen kopfschüttelnd angesehen, die sich sofort hinstellten und im Gang schon eine Schlange bildeten, um möglichst als erstes auszusteigen.

 

Nach so einer Fahrt mit Anneliese hätte ich auch den Nothammer genommen, wenn der Busfahrer nicht umgehend die Tür aufgemacht hätte.

 

Wir waren in unserem Hotel angekommen. Und Anneliese stieg ebenfalls mit der Familie aus und lächelte mir zu: „Das ist ja ein Zufall.“

Stimmt. Soviel Pech kann auch nur eine Rabenmuttet haben.

 

 

Also, demnächst noch mehr Storys von unserer Reisefamilie

 

Urlaub und andere Familien

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Jetzt möchte ich euch gerne etwas über eine andere Familie sagen, die mir schon während des Fluges auffiehl.

Die Mutter Annelise flog mit Ehemann Holger und den beiden Kindern „Timmi“ und „Tschulia“ im selben Flieger wie wir und um es ziemlich genau zu sagen eine Reihe hinter uns.

Meine fast 3 Jährige wahr stolz wie Oscar, dass sie dieses Mal einen eigenen Sitzplatz bekam. Sehr zu lasten unseres Portemonnaie, aber für mein Schoß sehr viel angenehmer. Sofort schnallte sie sich nach Anweisungen von dem Großen an und wartete gespannt, was nun passiert. 

 

Anders jedoch „Timmi“ und „Tschulia“. Beide waren schon ziemlich müde. Der Checkin wurde um kurz nach 5 Uhr morgens geöffnet und das heisst für alle Flugpassagiere das frühe Aufstehen war nicht zu vermeiden.

 

„Tschulia“ war auch schon 2 Jahre alt, denn die Mutter Annelise gehört zu denen Frauen, die unter kindlicher Amnesie leiden. Alles was mit ihren Kindern zu tun hat muss so oft wiederholt werden bis man sicher sein kann, dass der Gesprächspartner es auch gehört hat. Oder wie in unserem Fall das vollbesetzte Flugzeug. Da die Kinder etwas müde waren und sich wie normale Kinder verhalten, stand mit Mama kuscheln auf dem Programm. Kenne ich bei meinen beiden ebenso gut. Jeder der mal Economie geflogen ist weiss, es gibt immer nur 3 Sitzplätze nebeneinander. Nun mag man ja davon ausgehen, da die Kinder ja besonders müde waren, würde die Mutter sich zwischen ihnen gesellen, so wie ich das „grosse Los“ gezogen hatte. Aber sie erklärte jedem den es nicht interessierte, dass sie das zu sehr stressen würde in ihrem Zustand. Schwanger im 4. Monat sich während eines Fluges zwischen ihren Kindern zu setzten wäre ja auch nicht zumutbar. Also zog Holger dort das grosse Los sitzen zu dürfen.

 

Unser Start verzögerte sich leider etwas wegen schwerem Gewitter und die Kinder wurden nun quängeliger. Eine kleine Tüte Gummibärchen von den Flugbegleitern hätte gereicht, um die Stimmung wieder auf vordermann zu bringen. Aber diese Milliarden Euros an Zusatzkosten können leider viele Airlines heutzutage leider nicht mehr aufbringen und so wird an Gummibärchen, wie auch auf Aufmerksamkeit gespart. Besser vorbeugen.

 

Meinem Grossen drückte ich die sonst zeitlichbegrenzte Spielkonsole samt Kopfhörer in die Hand. Erst zur Landung hebte er wieder den Kopf und sagte:“Ach, schon da? Das ging aber flott.“ Also wieder alles richtig gemacht. Über 2 Stunden Flug und 1 Stunde Verspätung waren ihm wohl wie eine Folge Tom und Jerry vorgekommen. Wie ihr also hört, mein Sohn ist ein herrlicher Reisepartner. Seine zukünftige wird sich freuen.

 

Meine Tochter liess sich auch relativ gut beschäftigen mit einem Sticker Album. Mal alle auf den Kopf geklebt. Mal Tiere und Barbies getrennt. Also auch da war Ruhe.

 

Nur hinter mir fing der Ärger gerade so richtig an.

 

Die Tochter wollte bei Mama auf den Schoß, aber Anneliese war der Meinung, dass wäre Holgers Aufgabe und schaute stur zum Fenster von dem man aber nur die Rollbahn und den Regen sehen konnte.

 

Auf bitten der anderen Passagieren nahm sie die kleine murrend auf den Arm. Schnuffeltuch in den Armen und Nuckel im Mund schlief die kleine „Tschulia“ dann auch sofort ein.

 

Mittlerweile war auch der kleine „Timmi“ eingeschlafen und somit wurde es dann doch noch ein angenehmer Flug.

 

Am Flughafen angekommen steht für jeden Reisenden Koffer abholen auf den Programm, also auch für uns.

 

Ein netter Reiseleiter wartete draußen und nannte uns Parkplatz und Busnummer.

 

Meine Überraschung war ziemlich gross, als ich beim Einstieg von Anneliese grinsen empfangen wurde.

 

„Ach, dann sind wir ja auch im selben Hotel. …..das ist aber schöööön, stimmts Timmi.“

 

Na das konnte ja was werden.

 

 

Wie ihr hört habe ich ganz viel Stoff mitgebracht. Also bis zum nächsten mal. …

 

Unterschiede bei der Urlaubsvorbereitung

So…. da bin ich wieder. Zurück aus dem Urlaub und so erholt wie man mit zwei Kindern bei über 30 Grad sein kann…. so entspannt, dass ich bereit wäre für zwei Wochen Malediven.

Dabei ist mir mal wieder ein großer Unterschied zwischen Rabenmütter und Übermutti schon bei der Planung aufgefallen.

Meine Nachbarin Claudia ist mit ihren Kids beinahe zeitgleich im Urlaub gewesen. Sie wollten an die Nordsee. 

Eine schöne Ferienwohnung sollte es sein. Möglichst günstig. Also entschieden sie sich für eine gemütliche 2-Zimmer-Wohnung. Gemütlich? Mit 2 kleinen Kindern auf 40 qm? Das kann ich mir vorstellen…..

Natürlich. Denn die Kinder schlafen mit im Elternbett. Kuschelig kann ich nur sagen. Bei einer Durschnittsbettgrösse von 1, 60m kann es ziemlich kuschelig werden.

Auf meine Frage, wie sie das mit der Verpflegung vor habe war Claudia schon etwas entsetzt. Denn ihren Kindern ständig Essengehen wollte sie natürlich nicht zumuten. „Macht ja keine Umstände zu kochen.“ Sie hatte schon Wochen vorher einen Essens- und Einkaufsplan gemacht. Da sie vorhatte ihre Thermomix mitzunehmen wäre kochen ja wohl kein Problem. Nun ja, wenn man die Zeit rechnet, die man für das Kochen, Einkaufen und Abwaschen bei einer Woche Urlaub braucht abzieht, bleibt wenig Erholung übrig. Denn ihr solltet auch wissen, dass Claudia sehr gewissenhaft einkauft. Selbstverständlich nur Bio. Seit jedoch ihr älterer Sohn an 3-Monats-Kolliken litt und diese ganzen Nahrungsunverträglichkeiten kursieren als wären sie ansteckend, kauft Claudia vorsichtshalber nur Gluten- und Laktosefrei. Sicher ist sicher. Also wurde in die Rezeptmappe ganz vorne Adressen beigefügt von Biobauernhöfen mit Hofverkauf. Der Einkauf in einem naheliegenden Discounter ist also völlig ausgeschlossen, denn das wäre für ihre Kindern die Gleichstellung eines Todesurteils. Auch beim Gepäck ist Claudia sehr strickt und es werden nicht mehr als 15 Teile pro Person mitgenommen. Unterwäsche inklusive!!! In diesem Moment erschien mir mein Waschkeller vor dem geistigen Auge und die Wäsche die meine Familie,  bei gleicher Personen Anzahl, im Laufe der Woche ansammelt. 15 Teile!!! Damit hätten wir 2 gute Tagen abgedeckt.

„Ich kann doch waschen. Das macht ja nun wirklich keine Umstände die paar Teile.“ Unsere weit im voraus denkende Freundin hatte vor, einen Zipbeutel mit Ökowaschmittel einzupacken. Auf Weichspüler sollte ohnehin verzichtet werden,  da diese Neurodermitis und andere Hautprobleme verursachen. Das was unsere Übermutti aber an Gepäck spart, wird aber durch ihr Dampfbügeleisen wett gemacht. Nicht auszudenken, dass ihre Kinder in ungebügelten Unterhosen rumläufen müssten. 

Nun ziehen wir also von der tatsächlichen Urlaubszeit das Waschen, Aufhängen und Bügeln ab. Übrig bleibt ein ziemlich normaler Alltag im eigentlichen Urlaub.

So machen es die Übermuttis. Ich bin an einem sonnigen Vormittag ins Reisebüro meines Vertrauens gegangen. Habe der Mitarbeiterin mein Urlaubsziel genannt, Mallorca, mein Urlaubsbudget und meine Wunschverpflegung, all inklusive. Wenige Minuten später hatte ich den Vertrag für ein 4☆ Hotel mit Apartment unterschrieben. Ein separates Schlafzimmer war natürlich für mich und mein Mann geplant und im Wohnzimmer würden zwei Betten für die Kinder bereit stehen. Natürlich in erster Strandlage. 

Kurz vor dem Abflug machte auch ich mich ans packen. 20 tshirts pro Person. Eins für den Strand und jeden Abend ein frisches für die verschiedenen Restaurants im Hotel. Denn im Gegensatz zu unserer Übermutti hatte ich nicht vor zu waschen. Da ich mein Bügeleisen Zuhause in das dunkelste Kellerloch verbannt habe, wollte ich nicht im Urlaub damit anfangen.

Resultat: Mein Mann musste das ganze Gepäck schleppen, aber auch ich hatte Urlaub. Urlaub vom Haushalt. Wir wurden reichlich und übermäßig gut bekocht, bekamen die Betten gemacht, musste nur Souvenirs kaufen und ich genoss eine entspannte Zeit mit meinen Kindern und meinem Mann am Strand und auf den Poolliegen.

 

Knutsch mich am P.o.p.o.

Gestern hat mein Sohn sich Besuch eingeladen. Eine Übermutti mit Anhang. Naja, eigentlich hat er die 4jährige zum spielen eingeladen, aber diese spezielle Mutter führt sich immer so auf, als hätte der Bundespräsident sie auserkoren an einer Gartenparty im Haus Bellevue teilzunehmen.

Ich mag die kleine Anabel. Aber ihre Mutter nicht. Erstmal zu den Fakten: Übermutti ist annähernd 45 und Vollberufstätig. Verheiratet und eher eine Mami, die ihrem Kind volle Entscheidungsfreiheit überlässt. 

Die Tochter ist total süss aber auch total verwöhnt und überbehütet.Die kleine wird mit 4 Jahren morgens in die Kita mit Buggy gebracht und nachmittags mit Auto wieder abgeholt. Eine Strecke von 400 Metern ist so einem kleinen Kind ja auch nicht zuzumuten. Den Buggy habe ich im Alter von 2 Jahren bei meinen beiden Kids abgeschafft. Ich hatte einfach keine Lust mehr den leeren Wagen in der Gegend rumzufahren, weil die Kinder ständig meinten lieber laufen zu wollen. Der liebe Gott hat ihnen Beine gegeben, dann sollen sie sie auch nutzen. 

Nun, wie alle Kinder von Übermuttis rebelliert die kleine Anabel gerade ziemlich doll. Erst recht seit dem sie häufiger mal zum spielen vorbeikommt und sieht, dass es einige Kinder gibt die tatsächlich an Kletterwänden empor steigen dürfen ohne das hysterische Mütter sofort angerannt kommen. Das führt dazu, dass sie noch nicht wirklich Laufrad fahren kann, denn die Mutter lässt sie maximal auf Hundeleine-länge vor sich her fahren. Beim Straße bergabfahren hat meine 2jährige eindeutig gewonnen.

Während die Kinder also im halbwegs ungefährlichen Sandkasten spielten, erzählte mir die Übermutti, wie unerträglich momentan die Situation in der Kita ist. Da ich mich nicht wirklich für das Leben anderer interessiere wusste ich auch überhaupt nicht worum es geht. 

Nun, sie erklärte mir, dass viele Mütter total erschrocken wären, was für Worte in der Kita gerade rumgehen und den kleinen Prinzessinnen beigebracht werde. Das könnte ja nur von den „grossen“ Kindern kommen.

Jetzt musste auch ich schlucken. Mit „gross“ ist natürlich auch mein Großer gemeint. Sofort schoss mir ein Bild durch den Kopf, wie die Vorschuljungs zusammen mit den kleinen Mädels in der Büscheecke sitzen und ihnen unter kichern Schimpfwörter zuflüstern. So war es wenigstens bei mir in früher Kindheit. 

Und falls jemand fragt, ja…. das traue ich meinem Rotzlöffel zu.Weiter sagte sie, dass sie dieses Gespräch auch schon mit anderen Müttern geführt habe und sie beschlossen haben, wir sollten alle mit unseren Kindern reden und ihnen erklären, dass solche Worte überflüssig sind und man sich ja viel besser mit anderen Worten ausdrücken kann. 

Jetzt fing mein Kopf an zu rattern und ich überlegte, wie ich jemanden nett und höflich sage er kann mein Gesäß. ….küssen? Oder er hätte Ähnlichkeit mit dem Rektumausgang. Genau deshalb hat man ja solche Dinge erfunden.

Aber, dass mein Kind sowas sagt, lässt auch mich als Rabenmutter nicht kalt.

Die Übermutti sah mir an, dass ich nachdenklich geworden bin und sagte nur:“Also Worte wie ‚geil‘ und ‚cool‘ haben in Kindermünder ja nun nix zu suchen. Ist ja schon etwas asozial.“

Momentmal……wir reden hier nicht von Schimpfwörter? ??? Nein!!!! Die Damen regen sich auf, weil die hübschen kleinen Prinzessinnen etwas nicht fantastisch oder exquisite finden sondern einfach nur „geil“.

Wenn man sonst keine Sorgen hat, dann kann man sich wegen so etwas aufregen. Ich für mein Teil, freue mich auf die Übermuttis und die nächste Schimpfwortwelle. Eins ist ja klar. Sie wird kommen und die Übermuttis werden auch da sein!!!!

 

Gestresste Mütter vs entspannte Mütter

Gerade hatten wir mal wieder ein Kitafest. Eine Art Bundesjugendspiele für kleine.

Ich fand es toll. Ein Nachmittag weniger der mit Aktivitäten zu füllen ist, Kinder sind an der frischen Luft und es gibt genügend Übermuttis, die hinter den Kids laufen damit Rabenmütter wie ich sich einen schönen Nachmittag machen können.

Die Erzieherin nahmen am frühen Nachmittag die Kinder mit zum Ort des Geschehens. Perfekt! Dann muss ich mir nicht die ganze Zeit anhören, dass die Beine schmerzen und sie nicht mehr laufen können.

Ich genoss bei einem Spaziergang dorthin die ersten warmen Sonnenstrahlen und mir fiel auf, wie schön es doch ist spazieren zu gehen wenn niemand meckert.

Als ich ankam war das Fest schon gestartet und eine Lautstärke wie im Indoorspielplatz. Keine Ahnung wie die Kids das mit der Akustik machen ohne Wände, aber es funktioniert. 

Mittlerweile hatte ich meine beißen Rabauken entdeckt und zog sie für eine Begrüßung und ein kleines Gespräch von der restlichen Horde weg. Ich erklärte Ihnen, sie dürften sich komplett frei bewegen, nur an das Tor sollten sie sich nicht nähern. Ich kann mich bei meinen darauf verlassen, dass sie nicht weglaufen. Der Grosse ist im Kopf mittlerweile schon soweit, dass er auch versteht warum. Und die Kleine? Naja, da helfen nur Rabenmütterqualitäten. Ich erklärte ihr das hinter dem Tor viele fremde Männer sind. Pädagogisch nicht ganz korrekt aber hilfreich.

Ich bequeme mich auf ein Stückchen Rasen und war nicht lange allein als das Radar einer andere Rabenmutter mich fand. Wir sprachen über alles mögliche, nur nicht über Kinder. Waren ja schon genug zum Lärm machen anwesend.

Sofort nahm eine Übermutti mit ihrer Tochter aus der Gruppe von meinem Grossen bei uns Platz und beschwerte sich, dass bei den Bierbänken viele am rauchen sind.

Egal welche Spezies Mutter oder Vater ihr auch immer angehört. Eins sollte ja wohl klar sein. Wenn Kinder neben einem sitzen oder gegenüber haben Glimmstängel nix zu suchen. Wer der Sucht dennoch nicht widerstehen kann MUSS sich ein wenig weg von ihnen bewegen. Alles andere ist wiedermal ein NO GO.

Zurück zur Übermutti. Ihre Tochter ist gerade erst 4 geworden und total in meinen Sohnemann verknallt. Also saß sie mit den berühmten Hummeln im Hintern bei uns, denn sie hatte den Star ihrer zukünftigen Poster schon entdeckt. Ich als „Miststück“ weiß natürlich, dass Übermuttis gerne immer bei ihren Kindern sind also fragte ich die kleine, ob sie nicht spielen gehen will. Meine kleine wäre auch irgendwo da oben im Sandhaufen verschwunden. Der kleine Engel lächelte mich an und weg war sie bevor ihre Mutter protestieren konnte. Hahaha.

Da saßen wir nun 2 zu 1. Und während wir Rabenmütter uns angeregt unterhielten stand unsere Übermutti alle paar Minuten auf, weil sie ihre Tochter schon ganze 3 Minuten nicht mehr gesehen hat. Meine kleine war nun auch nicht mehr zu sehen aber da der Sportplatz nur einen Ausgang hat, hielt sich meine Sorge im Vergleich zu meiner Sitznachbarin echt in Grenzen.

Nach ca. 40 Minuten kam die Übermutti mit ihrer heulenden Tochter wieder und sagte in einem sehr gestressten Ton, sie müssten jetzt gehen. Arme kleine. Da hat sie einmal richtig Spaß ohne Mutti und dann so ein abruptes Ende. 

Irgendwann kamen auch meine beide zu mir. Glücklich und müde verkündeten sie mir sie wären jetzt müde und bereit den Heimweg anzutreten. Also mal wieder alles richtig gemacht. Ich saß ganz entspannt auf den Rasen und genoss die Sonne. Führte Konversation während meine Kinder glücklich tobten. Und das Einschlafen hat keine 5 Minuten gedauert.

Unsere Übermutti war total gestresst während der ganzen Veranstaltung, weil sie sich nicht entspannen kann ohne ihre Tochter zu sehen. Am Ende lagen ihre Nerven so blank, dass die Heimreise nicht mehr aufschiebbar war und dann noch mehr Stress, weil sie einen 30 Minuten Heimweg mit einem heulenden Kind antreten musste. 

 

Mein Rat an euch:

entspannt euch mal 🙂

 

Bye bis zum nächsten mal 

 

Wie mich Mails zum Wahnsinn treiben

Hi ihr. 

Heute möchte ich euch gerne etwas über moderner Kommunikation bei Müttern erzählen. 

Früher hat man sich handschriftlich in die Telefonlisten des Kindergartens eintragen und man bekam eine Kopie mit nach Hause für den Fall der Fälle. Dieser trat zum Glück in den seltensten Fällen ein. Ganz gespannt schaute man sich die Liste sehr genau Zuhause an, denn jetzt wusste man wo genau jeder einzelne wohnte. Seltsam das die Datenschützer erst jetzt zu hören sind, wenn man bedenkt, daß auch ohne modernes Internet alles mit den Nummern bzw Adressen hätte passieren können. Aber wenigstens regen sie sich jetzt auf.

Heute geht das alles viel einfacher…. es gibt moderne Kommunikationsapps wie WhatsApp z.B. in denen sich Gruppen erstellen lassen und Mitglieder beliebig hinzugefügt werden können. Nun kann sich jeder mit Texten in der Gruppe beteiligen und alles lesen was andere für so wichtig halten.

Tolle Erfindung. Erst recht meine Cocktailgruppe, die nur aus Rabenmütter besteht und sich zwischendurch in der Woche trifft, um mal wieder einen kinderfreien Abend zu genießen. 

Doch seit dem ich Mutter bin besteht meine Kontaktliste überwiegend aus Gruppe. Kindergruppen versteht sich. Das Problem sind mal wieder die Mütter, die mit dem Beitritt in so eine Gruppe gleich eine innige Freundschaft verbinden. Viele Übermuttis sind der Meinung in dieser Gruppe ist der Mittelpunkt des Universums. 

Lasst mich mal von der Krippengruppe erzählen. Mittlerweile habe ich die Gruppe auf Stumm geschaltet denn egal welchen Klingelton man einstellt beim 40. Klingeln am Tag wird man wahnsinnig. Das die Kinder in einer Ganztagsgruppe sind reicht den Müttern wohl nicht aus und sind der Meinung das 3 bis 4 Treffen in der Woche Pflicht sind. 

Nur aus Neugierde habe ich letzte Woche mal mitgezählt. Es wurden über 100 Nachrichten in zwei Tagen verschickt bis Tag, Uhrzeit und Ort ausgemacht wurden.

Keine Sorge. Eine Rabenmutter geht natürlich nicht zu jedem Treffen, denn anders als diese Kinder haben meine auch noch andere Freunde die nichts mit der Kita zu tun haben und freuen sich auch mal andere Gesichter zu sehen. Oder wollt ihr jeden zweiten Tag mit euren Arbeitskollegen eure Freizeit verbringen? 

Ich frage mich ernsthaft, was sich die Übermuttis daraus versprechen. Im Alter von 1 bis 2 Jahren verfestigen sich noch keine Freundschaften. Ich glaube, es ist die Langeweile der Mütter, die sie antreibt. Ich für mein Teil bin froh, dass meine Kinder und ich auch noch andere Menschen kennen.

In diesen Zeiten voller moderner Kommunikation wünsche ich mir die alten Telefonlisten und die Festnetztelefone wieder herbei. Damals haben die Mütter nicht stundenlang andere angerufen sondern sind einfach mal auf den Spielplatz gegangen und haben immer gleichgesinnte getroffen. Damals als die Kinder noch toben durften, weil sie noch keine Markenklamotten hatten, damals als Mütter nicht alle 5 Minuten aufs Smartphone schauten.

Damals……. Oma du hast recht. Damals war vielleicht vieles besser, aber heute ist es für Rabenmütter um so lustiger.

Mach dein Hobby zum Beruf

Heute möchte ich euch mal etwas über meinen Grossen erzählen.

Er wird demnächst 6 Jahre alt und wie viele von euch ja wissen, wird er ab Sommer eingeschult.

In seiner Kindertagesstätte werden immer wieder verschiedene Projektwochen gemacht mit mal mehr oder weniger interessante Themen. Ganz am Anfang seiner Kitalaufbahn erzählten uns die Erzieherinnen, dass die Themen von den Kindern und dem Aufsichtspersonal demokratisch bestimmt wird. Nach fast 3 Jahren Kitabetreuung ist mir klar, wie diese Demokratie aussieht. Ein Thema wählen die Kinder (Dinosaurier und Feuerwehr z.B.) und das nächste suchen die Erzieherinnen aus (Hände, Blätter, Formen). Leider spiegelt sich das auch in dem Enthusiasmus der Kids wieder. Während sie mal alles mögliche Zuhause über Dinosaurier gesammelt und aufgeklebt haben, ständig neue Pixidinobücher her mussten und wir statt der GuteNachtLektüre ein Lexikon für diese Ureinwohner anschaffen mussten ist es bei den anderen Themen jedoch so, dass kein Wort darüber fällt. Manchmal erzählt er es mir gar nicht erst. Ich vermute es ist ihm peinlich zu erzählen, wir reden jetzt 6 Wochen lang über Hände. Dabei haben wir nur 2. Und so viele Finger, um Tage zu füllen gibt es auch nicht an einer normal entwickelten Hand.

Momentan haben sich die Erzieherinnen das Thema „Was ich einmal werden will“ ausgesucht bzw. auf mehrfachem bitten der Übermuttis ins Programm genommen. Einer der Praktikanten hat mir erzählt, die Muttis wären der Meinung, Kinder sollten schon in jungen Jahren sich Ziele setzten und diese konsequent verfolgen. Da bin ich mal gespannt, wieviele aus seiner Gruppe tatsächlich zum Mond fliegen oder bei Bayern spielen werden. Vorsichtshalber werde ich die Telefonliste nicht nach Beendigung des Jahres vernichten, sondern eine Zeitkapsel bauen und auf der Rückseite notieren:“Was ist aus Ihnen geworden?“

Im Grunde sind die Berufswünsche in dem Alter schon relativ gleich unabhängig von Kita oder sogar Stadt. Bei uns gibt es zukünftige Feuerwehrmänner und -Frauen, Piloten, Friseure und Rockstar.

Nur ein Kind fällt total aus der Reihe….nämlich meiner.

Im Morgenkreis sollten alle ihre Berufswünsche äußern. Nach der Reihe. Als mein Grosser nun dran war entschuldigte er sich höflich, aber er hätte sich noch nicht entschieden. Schließlich muss das ja auch gut überlegt werden. Vielleicht hätte man ihm vorher sagen sollen, dass er sich jetzt nicht fürs Studium einschreiben muss. Er nahm es mindestens so wichtig.

Am Ende des Kitatages tranken wir einen warmen Kakao zusammen und er berichtete mir von seinen Sorgen. Jeder, aber nun wirklich jeder hätte schon ein Ziel. Nur er kann noch nichts in sein Steckbrief schreiben.

Was er aber weiß ist was er nicht möchte. 

Er möchte NICHT den Beruf des Papas machen, denn der kommt ja schließlich ganz schön spät jeden Abend heim.

Feuerwehrmann? Nee Danke. Einmal am Grill verbrannt reicht für ein ganzes Leben.

Pilot? Bestimmt nicht. Nach unserem letzten Mallorcaurlaub mit 2 Männerkegelgruppen vergeht jedem die Lust. Und Urlauber immer hin und her fliegen und selbst am Anflugsort kein Urlaub machen können muss nicht sein. 

Arzt? Und dann immer die kranken Kindern die einen anstecken? Da gibt es aber weit aus besseres.

Und so ließ sich die Liste ewig weiterführen.

Nun wusste mein 5jähriger, was er schon mal nicht wollte. Sich zu „Tode schuften“ auf gut Deutsch gesagt.

Also begannen wir mal die Dinge aufzuzählen, die er besonders gerne macht und ob sich daraus ein Beruf machen lässt. 

Doch weder mit Fahrrad fahren wird man reich (wenn man nicht dopt) noch als Bademeister. Ein Hobby hat er noch, dass ich versuche zu unterdrücken. Ja genau. Denn Kinder wollen nicht nur gefördert werden, sondern bestimmte Dinge muss man ihnen unter Kontrolle erlauben, damit es nicht aus dem Ruder läuft. Nicht Geige spielen sondern „zocken“.

Mein Sohnemann zockt nämlich leidenschaftlich gerne, nur leiser nicht so viel, wenn man ihn fragt. Egal ob auf Mamas Handy oder Papas teurer Vodeokonsole. An alle Übermuttis die jetzt die Hande über den Kopf schlagen: Natürlich keine Ballerspiele. Ein wenig strategische Spiele aber am liebsten Autorennen wenn ein kleiner in rotgekleideter Klempner der Fahrer ist.

„Das kann man bestimmt auch beruflich machen, oder Mama?“ Und das strahlen in seinen Augen war mit dem an Heiligabend vergleichbar. 

Am nächsten Morgen klappte das Fertigmachen für die Kita ohne Ermahnung, denn dieses mal war er ja vorbereitet auf die Fragen nach seinem Berufswunsch. Als eine der Damen in also bat, seine Wünsche zu äußern, grinste er:“Videospiel- und Spielkonsolentester.“

Die Jungs in dem alter klatschten Beifall als hätten sie gerade eine These zur Relativitätstheorie gehört. Das muss meinem grossen Prinzen schon sehr gefallen haben.

Und ich hatte 3 Wochen wieder neuen Stoff zum Lachen in der Elternküche. Denn nachdem mein Sohn seinen Berufswunsch mitgeteilt hat, wurden sämtliche andere an den Nagel gehangen noch bevor das Studium hätte begonnen werden können. Die Kids fanden seine Idee soooo großartig, dass jetzt viele seinen Wunsch teilen und die Übermuttis?  

Rätseln weiter wer das wohl den Kindern in den Kopf gesetzt hat, denn damit wird man nicht reich noch kann einen gewissen Status aufrecht erhalten.

A…..b……e….. r……

Es macht Spaß und viele Väter hätten nix dagegen ihren Job zu schmeißen und ne runde Autorennen zu zocken.

Bye…..

Basteln die 2.

Da ich ja schon bei einem vorrigen Beitrag vom Basteln angefangen habe, sehe ich keinen Grund da so schnell wieder mit aufzuhören 🙂

In unserem Kindergarten, sorry Kindertagesstätte werden ca. 4 Bastelnachmittage angeboten. Je nach Jahreszeit bzw kirchlichen Fest welches gerade ansteht wird das Thema vorgegeben. Die letzte Veranstaltung trug natürlich den Namen Ostern. Davor kann selbst ich mich nicht drücken. So sehr ich es auch jedesmal versuche.

Vor etwas über einem halben Jahr habe ich meine Prinzessin immer zur Oma abgeschoben, um ein wenig meine Nerven während dieses wunderbaren Events zu schonen. Ein Kind ist schon anstrengend genug, aber eine 2 jährige Rotzgöre die alles besser weiß und alles besser kann beim Basteln zu betreuen ist, wie einmal durch die Sahara mit einer zu sehr verdunkelten Sonnenbrille aber ohne Kompass zulaufen. Es geht, macht aber kein Sinn.

Ja, meine Tochter ist so eine Göre. Sie weiß es immer besser und erst recht besser als der Grosse. Mach ich ihr Zöpfe werden diese mit einem Handgriff entfernt und ein Haarreifen aufgesetzt. Suche ich ihr eine schöne Hose für die Krippe aus, gibt es Heulattacken, weil sie das Ballkleid vom letzten Blumenkindjob tragen möchte. Mit 2 1/2 steckt sie selbst die ganz grossen Diven ala Sofia Loren in die Tasche.

Seit dem sie jedoch in der Krippe ist, bleibt mir nix anderes übrig, als sie zum Basteln mitzunehmen. Die Erzieherinnen reden den ganzen Tag mit den Kindern darübe wie wunderbar es doch wird, dass uns selbst diese Entscheidung genommen wird.

JUHUUUU basteln.

Könnt ihr euch noch an meinem Mann erinnern? Ja richtig….Sorte Drückeberger. Kann ausgerechnet nicht an dem Tag, weil …..ähhhhh…… weil………ähhhhh………………………….Dienstbesprechung. Jaja. ….

Beim letzten Osterbasteln hing 2 Tage vorher (unsere Kita ist für die frühen Informationen sehr berühmt) Zettel aus „Bitte ausgepustete Eier mitbringen „. Na super! Kennt ihr das auch, dass man 12 Eier braucht um hinterher 4 intakte zu erhalten. Also total was für Rabenmütter. Ich kann einige Übermuttis schon direkt vor mir sehen mit ihren gebügelten spitzenbesetzten Schürzen und Duttfrisuren wie sie mehr als nur gekonnt die Eier ausblasen und aus ihrem Inhalt perfekte Hefezöpfe backen.

An alle Rabenmütter dieser Erde: Auch das kann man sich sparen bzw sich kosten lassen. Sowas kann man kaufen!!! Im Ernst. Gebt einfach mal im Netz „ausgepustete Eier“ ein und ihr werdet staunen. Diesen Tipp habe ich von meiner Rabenmutterfreundin Julia bekommen. Wir müssen halt zusammen halten.

So kam es auch, dass wir dieses Jahr genug zum bekritz…. ähhhhh bemalen hatten.

Also saß mir zu jeder Seite eines meiner Kinder. Sie gaben sich besondere Mühe beim kunstvollen wachsen, beglitzern und bestempeln.

An solchen speziellen Momenten kristallisieren sich sofort die geborenen Erzieherinnen raus und welche, die halt damals beim Arbeitsamt Berufswunsch unschlüssig angekreuzt haben. Die Erzieherinnen mit Haut und Knochen haben selbst nach einem 9 Stunden-schrei-und-trotz-Tag mit 20 Kindern noch ein Lächeln auf den Lippen, animieren die Kinder und singen dabei schöne Osterlieder. Ein Zustand den ich nicht alleine durch Kaffee erzeugen könnte. Beneidenswert!!!!

Dann gibt es die anderen Erzieherinnen, die eher nicht in einer Luftblase leben und ein eigenes Privatleben besitzen zu dem sie sich nach einem langen Arbeitstag hingezogen fühlen. Verständlich!!!!!

Mir gegenüber saß eine Übermutter, die mit ihrer grossen Tochter am Tisch saß und sich mehr konzentrierte als ein Jurastudent beim Examen. Feinsäuberlich führte sie ein Pinselstrich nach dem anderen aus und versuchte aus dem selbstausgeblasenen Ei ein Faberge zu machen. Dabei nahm sie die vereinzelten Hilferufe ihrer Tochter nicht wahr. Wieso denn auch? Das Kunstwerk musste ja nun fertig gestellt werden. So kam es, dass ich an diesem Tisch drei Kinder betreute, da mir die Kleine mit den süßen Zöpfen schon etwas leid tät.

Nach einer gefühlten Ewigkeit und einem halben Kaffee aus meinem Thermobecher waren Frau Übermutti und Tochter nun fertig. Was dann kam, ließ mich an einigen Übermuttis zweifeln. Beide Künstlerinnen hielten ihre bemalten Eier hoch und in den Kinderaugen, sah man das strahlen nach einer fertiggestellten Arbeit. Aber dann sah ich auch bei der Mutter das selbe funkeln. Loberwartend schaute das Kind ihre Mutter an und die sagte nur:“ Also ich finde ja, daß meins schöner geworden ist.“

In diesem Moment konnte ich sehen, wie die Bastelseele des Mädchen in den Himmel aufstieg. Zum Sommerbasteln werden wir wohl die Mutter alleine sehen und aus der Tochter wird in 20 Jahren eine verbündete Rabenmütter sein.

Bye und danke fürs lesen.