Natürlich sind Mütter tolerant….. einige aber nur bis zu einem gewissen Punkt….

Ich treffe immer wieder auf Mütter, die mehr als schockiert sind, wenn sie erfahren, dass ich nicht berufstätig bin. Ich wiederhole: SCHOKIERT. Wie kann jemand mit meinem Selbstbewusstsein sich von seinem Mann zwingen lassen zu Hause zu bleiben. Ganz einfach: Tue ich nicht. Ich bin aus freien Stücken nicht berufstätig.

Als Hausfrau trifft man leider sehr oft auf Unverständnis. Das mich viele für schlicht faul halten ist für mich zur Gewohnheit geworden und kein Grund mehr mein Blutdruck ansteigen zu lassen.

Das letzte aussergewöhnliche Erlebniss hatte ich am Wochenende auf dem Geburtstag einer Freundin. Sie hatte zu Sekt und Tapas bei sich zu Hause geladen.

Leider haben einige Mütter kein anderes Gesprächsthema als Kinder oder Stress. Deshalb war es nur eine Frage der Zeit, wann es wieder mit dem Klagen losging.

Eine ca. 40jährige machte also den Anfang und beklagte sich, wie schwer und nervenaufreibend es ist neben dem Beruf einen pubertierenden Schulschwänzer großzuziehen. Ich stelle es mir auch wirklich nicht einfach vor und habe Respekt vor Berufstätigen mit Kindern in dem Alter. Erst recht, wenn den Kids rumhängen mehr Spaß macht als im Klassenzimmer zu sitzen.

Wie es der Zufall so will waren zwei andere Mütter ebenfalls mit Pubertierenden gesegnet und selbstverständlich alle berufstätig.

Nachdem alle der Reihe nach über ihr Leid klagen konnten (der Abend erinnerte mehr an eine Selbsthilfegruppe als an einen Geburtstag) schauten alle Augen auf mich. Denn bis zu diesem Moment habe ich nicht mehr als ein Nicken von mir gegeben.

Ich erzählte nun, dass ich in dieser Diskussion nicht mitreden könnte, denn meine Kids sind weder in der Pubertät, noch bin ich berufstätig. In den Augen von 3 der Damen bin ich in diesem Moment zum Alien mutiert.

Ich wurde gefragt, ob ich denn nicht wenigstens Teilzeit arbeiten würden, was ich jedoch wieder verneinte. Nun traf ich auf völlige Verständnislosigkeit. Der wohl irritierenste Satz, der zu diesem Thema mir gegenüber gefallen ist kam in genau diesem Moment.

„Naja, wenn das deine Erfüllung ist den ganzen Tag zu Hause zu sein!“

Ich fragte die Mutter, ob es denn ihre Erfüllung sei 38 Stunden die Woche an einem Schreibtisch zu sitzen und das eigene Kind seit seinem 2. Lebensjahr von anderen großziehen zu lassen. Und es geschah was immer in solchen Augenblicken passiert, die Berufstätige war beleidigt und hat mich den ganzen restlichen Abend nicht mehr aus den Augen gelassen.

Das Thema wurde vom Geburtstagskind sofort geändert und sie fragte in die Runde, wie wir denn nun alle Weihnachten verbracht hätten. „Stressig“ antwortet die beleidigte Mutter und fügte nun hinzu, dass ich das ja nun bestimmt nicht nachvollziehen könnte.

Stimmt! Denn nur ich weiss im Januar schon wann Weihnachten ist. Alle anderen erfahren es erst 3 Tage vorher. Manche berufstätige Mütter sagen Planung ist alles mit Kids und Job, Musikunterricht und Fussball. Dann bin ich mal so unverschämt und behaupte mal, dass es dann wohl doch an der Planung hapert, wenn Weihnachten stressig war.

Nun meine Frage: Warum erwarten wir so viel Verständnis für Mütter, die zügig nach der Geburt wieder in ihr Arbeitsleben zurückkehren und tolerieren so wenig die andere Seite. Nämlich Frauen die sich entscheiden erst einmal zuhause zu bleiben und Freude haben, ihren Kindern beim Aufwachsen zuzuschauen und ab Mittags schon etwas mit ihnen unternehmen zu können.

Vielen Dank fürs Lesen.

P.S. Das Geburtstagskind ist selbst erst seit 3 Monaten wieder berufstätig, da ihr nach der Trennung von dem Kindsvater nichts anderes übrig bleibt und sehnt sich die „alten Hausfrauenzeiten“ zurück. Sie verabschiedete mich an dem Abend mit den Worten: “ Sorry, nächstes mal feiern wir wieder richtig. „

Veröffentlicht von

2fachmutti

Ich bin eine ganz normale Mami. Doppelt Mutti. Und obwohl ich meine Kinder über alles liebe vergesse ich mich nicht selbst. Ich möchte euch mit ein wenig Sarkasmus über meine Erlebnisse berichten. Und hoffe ihr habt Spaß dabei....

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