Bei uns geht es leider nicht….

Ich bin der Meinung, dass Sozialleben meiner Kinder endet nicht mit Schulschluss sondern darf auch Nachmittags weiter gehen. Ich bin niemand der sich mit dem Nachwuchs zuhause verschanzt, sondern bringe ihnen bei, dass es auch noch ein Leben nach der Kita bzw. Schule gibt. Während mein Sohn eher der Alleingänger ist und sich nur hin und wieder verabredet, ist meine Tochter ein Junkie was ihre Freundinnen angeht. Sie braucht 2 bis 3 mal die Woche eine Extradosis Spielzeit mit ihren Mädels. Mit ihrer besten Freundin ist es auch überhaupt kein Problem ein Treffen zu organisieren. Eine kurze Textnachricht an die Kindsmutter und das Treffen ist klar gemacht. Das Gastkind wird direkt nach der Kita mitgenommen und vor dem Abendessen von einem Elternteil wieder abgeholt. Fertig.

Ich muss dazu sagen, es gibt nur wenige Freizeitbeschäftigungen die so wenig Arbeit machen, wie eine Freundin meiner Tochter zuhause zu haben. Die Mädels kostümieren sich. Bauen Playmobilwelten und melden sich nur, wenn sie Durst haben oder der Schlickerteller leer ist. Selbst der Grosse ist glücklich, denn für ein paar Stunden vergisst die kleine Zicke, dass es ihn gibt und nervt ihn mal nicht mit ihrem Prizessinnenkram.

Leider ist das Verabreden nicht bei jedem Elternteil so leicht. Und es liegt nicht an uns. Eine andere Spielkameradin meiner Tochter hat so selten Zeit, dass eine Verabredung meistens nur stattfinden kann, wenn bei ihr etwas ausfällt. Laut dem Stundenplan ist wenig Zeit zwischen Voitigieren, Geige, Handball und Balettschule. Schade. Denn die Kleine schaut mich oft traurig an, wenn ich ein anderes Kind mit nach Hause nehme.

Aber um volle Terminkalender soll es heute nicht gehen.

Zu unseren Räumlichkeiten zu Hause: Wir haben mehr Zimmer als Familienmitglieder, deshalb können wir uns nicht über Platzmangel beklagen. Auch die Aussenfläche hinterm Haus ist grösser und teilweise besser bestückt als einige Spielplätze. Also ein Paradies für so manch kleine Füße. Und mich stören die Kids überhaupt nicht.

Dennoch ist es für meine Tochter auch mal schön eingeladen zu werden. Da gibt es leider Mütter bei denen es doch wirklich nie passt.

Nieeee.

Mittlerweile bin ich ja unverschämt geworden, wenn die Nachbarstochter fünfmal hintereinander bei uns war und nachdem man Tag und Uhrzeit genau festgelegt hat, kommentiere ich ganz schnell: „Supi, ich schicke sie dann rüber!“ Dann hört man erstmal gar nix mehr von der Mutter……..

Bis zum verabredeten Tag. Spätestens dann kommt morgens gleich eine Mitteilung, wie beschäftigt sie heute ist und leider nicht die Mädels zu sich holen kann. Wenn, dann geht es nur bei uns. Am Anfang habe ich mich ja, meiner Tochter zuliebe, breitschlagen lassen und hab die Mädels dann hier gehabt.

So nach gefühlten zwanzig malen habe ich aber keine Lust mehr mich für Dumm verkaufen zu lassen. Und die Verabredung abgesagt. Denn für meine Tochter ist es genauso spannend mal wo anders zu spielen wie für jedes andere Kind.

Leider ist es in unserem Umfeld Gang und Gäbe geworden, die Kids für Verabredungen abzuschieben oder lieber abzusagen. Sehr schade für die Kinder. Wenn viele Eltern es mal einmal ausprobieren würden, könnten sie am eigenen Leib erfahren wie wenig Arbeit zwei Mädels in dem Alter mit ein paar Kostümen und Puppen machen.

Bis bald.